Konzerne: Profit ohne Grenzen

Heft 7 / 2012

Auf dem Weltmarkt dominieren die ganz Großen. Die Herstellung von Flugzeugen und Baumaschinen, Handys und Medikamenten, Sportbekleidung und Autos erfordert riesige Ausgaben für Forschung und Entwicklung, für moderne Fabriken und weltweite Vermarktung. So beherrschen wenige finanzstarke transnationale Konzerne die meisten Industriezweige und spielen auch auf den Finanzmärkten mit. Ihre Macht ist stark gewachsen.
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Transnationale Konzerne

Heftschwerpunkt

Zunehmend beginnen Investoren, sich kritisch mit der Geschäftspolitik „ihrer“ Unternehmen auseinanderzusetzen.
Transnationale Konzerne scheren sich häufig nicht um Recht und Gesetz. An erster Stelle steht der Profit. Die Unternehmen sollten deshalb von demokratisch legitimierten Stellen kontrolliert und im Falle von Machtmissbrauch bestraft werden.
Von der Forderung, Konzernen strenge Zügel anzulegen, ist nur der Ruf nach Selbstverpflichtungen und mehr Transparenz geblieben.
Chinesische Konzerne, auch staatliche, investieren vermehrt im Ausland und werden dabei von der Regierung unterstützt. Dies heißt aber nicht unbedingt, dass die Firmen politischen Vorgaben folgen.
Die Tata-Gruppe ist Indiens wichtigster Konzern. Konzernlenker Ratan Tata setzt auf Innovation und Internationalisierung – manchmal stößt er dabei an seine Grenzen.

Welt-Blicke

Kubas erkrankter Staatschef Fidel Castro zeigte sich jetzt bei den Parlamentswahlen in der Öffentlichkeit. Mit den Reformen, die die kommunistische Führung beschlossen hat, hat der "Máximo Líder" längst nichts mehr zu tun.
Abibigromma verpackt ernste Botschaften in mitreißende Unterhaltung
Viele Frauen in den ländlichen Regionen der Sahelzone verdienen gutes Geld mit der Produktion von Sheabutter aus den Früchten des Karitébaums.
Die Entwicklungshilfe steht unter Druck, ihre Wirkungen hieb- und stichfest nachzuweisen. Die Wirkungsanalyse eines Programms mit afrikanischen Baumwollbauern zeigt, dass dies möglich ist, aber großen Aufwand erfordert.
Im US-Staat Arkansas sind aus einer Pipeline des Öl-Konzerns Exxon mehrere tausend Barrel Öl ausgelaufen. Dies facht auch die Proteste gegen den Bau der Keystone-XL-Pipeline an, mit der aus Teersand gewonnenes Öl von Kanada nach Texas transportiert werden soll. Solche Öl-Reserven sind schwer zugänglich, ihre Aufbereitung ist kostenintensiv – auch für die Umwelt.

Standpunkte

Vor der Somalia-Konferenz in London appelliert das Hilfswerk Misereor an die internationale Gemeinschaft, dringend nötige Reformen in dem Land zu unterstützen. Der Westen und die Vereinten Nationen versuchen seit Jahrzehnten, am Horn von Afrika Frieden zu schaffen - bislang ohne Erfolg.
Nur gemeinsam können die Großmächte in Syrien vielleicht eine politische Lösung erwirken
Mit folgenloser Umweltdiplomatie wie in Rio muss jetzt Schluss sein
Wir wären schlecht beraten, uns wegen der Krise in Europa nur noch um uns zu kümmern
Die EU strebt ein Asylsystem an, dass den Status von Flüchtlingen verschlechtern würde.
Im Krieg gegen den Terror loben die USA Kopfgelder aus, um echte oder vermeintliche Bösewichter auszuschalten. Doch auch die Bösen schlafen nicht.

Journal

In Deutschland besteht wenig Interesse an der Initiative für eine transparente Entwicklungshilfe
Schweizer Nationalrat beschließt Erhöhung der Entwicklungshilfe
Die kirchlichen Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer haben ihre Bilanzen für das Jahr 2011 vorgelegt, in dem beide ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert hatten.
Auf den Putsch in Mali war Brüssel nicht vorbereitet
Armut und die Perspektivlosigkeit der Jugend tragen nach landläufiger Auffassung besonders häufig zum Ausbruch von Gewaltkonflikten in Städten bei. Die britischen Entwicklungsexperten Caroline Moser und Dennis Rodgers von der Universität Manchester haben sich das genauer angeschaut.
Geberländer und Hilfsorganisationen, die sich für Transparenz einsetzen, sind so wahrscheinlich wie Truthähne, die sich für das Weihnachtsfest begeistern.
Die Schweizer Regierung prüft eine Lockerung der Export-Gesetze.
Entwicklungsminister Niebel will dem Personalrat das Stimmrecht bei der Einstellung neuer Ministeriumsmitarbeiter entziehen.
Der EED und „Brot für die Welt“ legen ihre Jahresbilanzen vor
Die Regierung stellt sich gegenüber internationalen Finanzinstitutionen neu auf
Die Schweiz und ihre Verbündeten sind mit den Reformplänen für den UN-Sicherheitsrat gescheitert.
Mit einem neuen Antikorruptionskonzept will das Entwicklungsministerium (BMZ) verstärkt auf gute Regierungsführung und bessere Rahmenbedingungen in den Partnerländern hinwirken.
Das Berliner FAIRgabe-Bündnis kritisiert die Entscheidung des Senats, die Regeln zur öko-sozialen Beschaffung abzuschwächen.
Seit zehn Jahren besteht die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
Österreich darf sich nicht aus der Verantwortung für den Kampf gegen Hunger stehlen.
Der EED und „Brot für die Welt“ sind Teil eines gemeinsamen Werkes
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) spürt die Wirtschaftskrise und prüft einen Wegzug aus Genf.
Mosambik erhält Hilfe zunehmend in Form von Zahlungen in den Staatshaushalt, sogenannte Budgethilfe. Das hat die Koordination unter seinen zahlreichen Gebern verbessert und den Staat gestärkt, nicht aber die Demokratie, findet eine neue Studie des UNU-WIDER.
Kongo will im Virunga-Park nach Öl suchen und die EU sieht hilflos zu.
Eine Reise durch die entwicklungspolitische Inlandsarbeit in Ostdeutschland
In Indonesien werden Christen zunehmend angefeindet und auch tätlich angegriffen. „welt-sichten“-Korrespondentin Katja Dorothea Buck sprach mit Jochen Motte von der Vereinten Evangelischen Mission, die indonesische Kirchen im Kampf für Religionsfreiheit unterstützt.
In der deutschen Afrikapolitik spielt der einst gefeierte African Peer Review Mechanism keine Rolle mehr
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