Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) spürt die Wirtschaftskrise und prüft einen Wegzug aus Genf. Die Kosten, die Organisation mit einem jährlichen Budget von 1,3 Millionen Franken (rund 1,08 Millionen Euro) in Genf zu führen, seien sehr hoch, erklärt die Medienverantwortliche Kristine Greenaway. „Zudem sind die Wechselkurse nicht zu unserem Vorteil. Die meisten Spenden fließen in US-Dollar und Euro, aber die Ausgaben fallen in Schweizer Franken an.“ Weil zahlreiche Mitglieder in finanziellen Schwierigkeiten stecken, bleiben ihre Beiträge aus. Im Herbst soll die Entscheidung fallen. Laut Generalsekretär Setri Nyomi war ein Wegzug aus Genf schon 2008 ein Thema, um näher bei anderen reformierten Kirchen zu sein. „Doch schließlich war für uns die Nähe zum Weltkirchenrat, dem Lutherischen Weltbund und anderen ökumenischen Partnern wertvoller.“ Laut Nyomi hat die protestantische Kirche in Genf der WGRK Unterschlupf angeboten. Die „NZZ am Sonntag“ nennt zwölf mögliche Interessenten für den neuen Sitz der Dachorganisation, darunter Rumänien, Ghana, Südafrika, Argentinien, Brasilien und Indonesien. (ver)
Wegzug aus Genf?
erschienen in Ausgabe 7 / 2012: Konzerne: Profit ohne Grenzen
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