Rüstung: Begehrtes Mordgerät

Heft 9 / 2011

In allen Erdteilen außer in Europa wachsen seit 1998 die Ausgaben für Rüstung. So hat China seine Militärausgaben deutlich gesteigert. Der Konflikt um die Spratly- und Paracel-Inseln im südchinesischen Meer lässt einen regionalen Rüstungswettlauf befürchten. In Entwicklungsländern werden indessen vor allem Kleinwaffen in blutigen Kriegen eingesetzt.
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Rüstung

Heftschwerpunkt

Die deutsche Rüstungsindustrie hat 2012 so viel Kleinwaffen ins Ausland verkauft wie seit anderthalb Jahrzehnten nicht mehr. Ein tödliches Geschäft: Denn Gewehre und Pistolen richten deutlich mehr Schaden an als andere konventionelle Waffen.
Die Bundesregierung will über die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr entscheiden. Experte Niklas Schörnig von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung prophezeite in "welt-sichten": Die Roboterwaffen werden das Bild des Krieges verändern.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Rüstungsindustrie wird überschätzt, sagt Sozialwissenschaftler Peter Lock.
In mehreren Weltregionen wächst die Gefahr von Rüstungsspiralen.
Krieg und Rüstung haben Europas Geschichte mitgeprägt - Interview mit Wolfgang Reinhard, emeritierter Professor für Geschichte und ehemaliger Fellow des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien in Erfurt.

Welt-Blicke

Die Lebensmittelpreise werden künftig weiter steigen, prognostizieren OECD und Welternährungsorganisation FAO. Ein zu erwartendes höheres Preisniveau in der Getreide- sowie in der Fleischproduktion würde die Entwicklungsländer besonders hart treffen.
Die Weltgesundheitsorganisation streitet über ihre künftige Ausrichtung
Die USA setzen im Kampf gegen Al-Qaida und die islamistische Al-Shabab-Miliz zunehmend auf Hilfe aus Somalia – aber nicht auf die Regierung und deren Armee. Der Geheimdienst CIA bildet in Mogadischu somalische Agenten aus. Der Erfolg dieser Strategie ist bislang bescheiden.

Standpunkte

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern, heißt es. Seit es das Internet gibt, ist allerdings auch die Zeitung von heute manchmal ziemlich alt. Weil man alles schon weiß, was darin steht.
Der Internationale Tag gegen Folter am 26. Juni erinnert an barbarische Verbrechen, die Menschen anderen Menschen antun. Sexuelle Folter wird in Kriegen auch gegen Männer und Jungen eingesetzt. Mit den Folgen müssen sie meist allein fertig werden.
Wesentliche Ursachen für das Elend am Horn von Afrika liegen in der Krisenregion
Ohne Abkehr vom Wachstumsgedanken ist die Welt nicht zu retten
Die Voraussetzungen für den Aufbau moderner Institutionen sind im Südsudan denkbar schlecht

Journal

Die Schweiz und Deutschland haben am 10. August ein Steuerabkommen paraphiert. Steuerfluchtgelder aus Entwicklungsländern bleiben weiterhin unangetastet.
Gegenbewegung zu den Wirtschaftsabkommen mit der EU
Alois Möller, seit 2008 Leiter der Verbindungsstelle des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) in Zentralamerika, ist am 24. Juli im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer erst kurz zuvor festgestellten Krebserkrankung gestorben.
Das Entwicklungsministerium lädt zur Diskussion über sein neues Konzept ein
Die Stadt Bonn und das Entwicklungsministerium wollen enger zusammenarbeiten und Bonn als Standort für internationale Zusammenarbeit ausbauen.
Das EU-Parlament hat sich dem Problem der Konflikt-Rohstoffe angenommen und empfiehlt in einer Entschließung, von den Unternehmen aus den Bereichen Bergbau, Handel und Verarbeitung von Rohstoffen Transparenz und Rechenschaft zu fordern.
Verfahren zur Kontrolle des Diamantenhandels steht vor dem Aus
In Japan eröffnen Kirchen ein Koordinationsbüro für den Wiederaufbau
Die Asiatische Entwicklungsbank beklagt die schlechte Trinkwasserqualität in vielen Ländern Asiens. Auch die Abwasser-Entsorgung sei oftmals nicht zuverlässig geregelt. Ein fortschrittliches Projekt hat ein Schweizer Institut für Südafrika entwickelt: Toiletten, die ohne Wasser funktionieren.
Ein Buch bescheinigt nichtstaatlichen Organisationen einen Mangel an ökonomischen Kenntnissen
Peking lässt Bischofskandidaten ohne päpstliche Zustimmung weihen
In einem Arbeitspapier des Center for Global Development zeigt David Wheeler, dass die Entwicklungsländer seit 1990 rund die Hälfte des globalen Ausbaus emissionsarmer Energiequellen geschultert haben.
Christoffel-Blindenmission (CBM) kritisiert Bericht der Bundesregierung zur UN-Behindertenrechtskonvention.
Regierungen sollen über Bürgschaften für private Auslandsgeschäfte berichten
Der Bericht fasst die Ergebnisse von 30 im vergangenen Jahr durchgeführten Evaluierungen zusammen. In den meisten der untersuchten Projekte geht es um die Förderung ländlicher Entwicklung und um Armutsbekämpfung in Städten.
Ökologische und soziale Kriterien werden nur unzureichend eingehalten
Die Schweizer Bevölkerung äußert großes Unbehagen gegen patentierte Lebensmittel
Die International Crisis Group und die Stiftung Wissenschaft und Politik zeigen in zwei Studien, was in Afghanistan schief läuft und warum auch die Erfolgsaussichten in Südsudan finster sind.
Auftrag des neuen Evaluierungsinstituts derweil weiter unklar
Entwicklungsministerium (BMZ) legt neues Strategiepapier zur Politik gegenüber Schwellenländern vor.
Ausländische Direktinvestitionen gehen weiter vor allem in die aufstrebenden Schwellenländer – allen voran nach China und Hongkong
Die Kritik an den Ratingagenturen wächst
BMZ richtet neue Servicestelle für nichtstaatliche Organisationen ein

Süd-sichten

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