Autor
Heimo Claasen
ist freier Journalist in Brüssel und ständiger Mitarbeiter von "welt-sichten".Innerhalb der drei Ländergruppen wurden die Zölle und andere Handelshemmnisse in den vergangenen Jahren bereits vermindert, was sich laut Weltbank deutlich in der Zunahme des innerregionalen Handels spiegelt. Die größten Barrieren beim Warenaustausch seien derzeit praktischer Art, etwa Mängel der Infrastruktur wie zum Beispiel bei der Ausstattung von Grenzposten, hieß es kürzlich auf einem Seminar beim SADC-Sekretariat.
Die Bemühungen um eine afrikaweite Freihandelszone konterkarieren das Anliegen der Europäischen Union, die drei Regionalbündnisse SADC, COMESA und EAC wiederum in unterschiedliche Gruppen aufzuteilen und mit diesen Wirtschaftsabkommen (EPA) zu schließen. Laut Südafrikas Industrie- und Handelsminister Rob Davies hat Europas Drängen auf die EPA die Verhandlungen über eine afrikanische Freihandelszone zusätzlich beschleunigt.
Die EU-Kommission hingegen kommt mit ihren Wirtschaftsabkommen in Afrika kaum voran. Bisher sind nur zwei vorläufige EPA zum Warenhandel unterzeichnet und bei der Welthandelsorganisation (WTO) angemeldet, jedoch noch nicht ratifiziert. Das dürfte als ein eher formaler Vorgang zu werten sein, der WTO-Regeln entgegenkommen soll. Nicht eines der mindestens acht angestrebten vollgültigen Abkommen mit Afrika scheint auf absehbare Zeit spruchreif.
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