Digitale Medien: Das Versprechen der Technik

Heft 5 / 2012

Mobiltelefone dienen in Afrika als Bank-Terminal. Handys erleichtern auch Gesundheitsdienste oder die Information über Preisschwankungen in der Landwirtschaft. Keine der neuen Kommunikationstechniken führt aber automatisch zur Auflösung von Entwicklungsblockaden.
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Digitale Medien

Heftschwerpunkt

Die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien galten lange als Hoffnungsträger im Kampf gegen die Armut. Inzwischen ist klar: Ihre Wirkungen sind begrenzt.
Kirchen und Geistliche verbreiten ihre Botschaften zunehmend über das Internet. Die Folgen sind zwiespältig.
Die US-amerikanische Organisation „Invisible Children“ hat sich vorgenommen, dem Treiben der Lord's Resistance Army ein Ende zu machen – mit Hilfe des Internet und von Social-Media-Kanälen.
Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen beklagt eine zunehmende Zensur des Internets. In dem Bericht „Feinde des Internets“ werden China, Syrien, Iran, Bahrain und Vietnam besonders hervorgehoben - fünf von mehr als 40 Ländern weltweit, die das Netz überwachen.
In Lanet Umoja in der kenianischen Provinz Rift Valley wird getwittert, was das Zeug hält. Vor einem Jahr hat sich Chief Francis Kariuki von dem einheimischen IT-Experten Njoha Gathua den Twitter-Account @chiefkariuki einrichten lassen – als Alarmsystem gegen die ausufernde Kriminalität. Inzwischen hat sich der Kurznachrichtendienst zu einem vielfältig genutzten kommunalen Kommunikationsnetzwerk entwickelt.
Eine lautstarke Demokratiebewegung fordert in Malaysia saubere Wahlen. Zu ihrem Wachstum haben neue Medien beigetragen.
Gegründet wurde Lateinamerikas erste reine Internetzeitung, weil das Geld für eine Papierausgabe fehlte. Heute steht „El Faro“ aus El Salvador für kritischen Qualitätsjournalismus.
Mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen in Ghana besitzen ein Mobiltelefon. Das nutzen zwei Gesundheitsprojekte, um Menschen zu erreichen, zu denen sie sonst nur schwer Zugang hätten.

Welt-Blicke

Indiens Oberster Gerichtshof hat dem Schweizer Pharmakonzern Novartis den Patentschutz für ein Krebsmittel verweigert. Das freut die Generika-Hersteller auf dem Subkontinent - die außerdem selbst schon eifrig in die Entwicklung neuer Wirkstoffe investieren.
Die Senegalesen haben einen neuen Präsidenten gewählt und dem langjährigen Amtsinhaber Abdoulaye Wade eine Niederlage verpasst. Der Machtwechsel ist vor allem das Verdienst der Zivilgesellschaft, die sich einmütig und entschlossen gegen Korruption und Machtspiele gewehrt hat.
Yolanda Mamani ist eine Frau, die anderen eine Stimme gibt: Nicht nur, aber auch am 8. März, dem internationalen Frauentag. "Ich habe eine Menge zu sagen", meint die junge Radiomoderatorin aus Bolivien.
„Brot für die Welt“ und der EED fusionieren. Wo will das neue Werk Schwerpunkte setzen? - Gespräch mit Cornelia Füllkrug-Weitzel und Claudia Warning

Standpunkte

Als Erwachsener mit der Barbie-Variante Big Jim zu spielen, ist leider eher peinlich. Aber zum Glück gibt es Jobs, die fast gleichwertigen Ersatz bieten – sogar am Schreibtisch.
Der Ruf nach Legalisierung allein bringt nicht weiter
An vernachlässigten Tropenkrankheiten sterben jedes Jahr eine halbe Million Menschen
Ein Streitgespräch über Mikrokredite

Journal

Das Entwicklungsministerium (BMZ) wird den Schutz des Yasuni-Nationalparks in Ecuador vorerst nicht weiter unterstützen.
Die Koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten bestimmt einen neuen Papst
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Völkermords und Kolonialkriegs in Namibia 2004 hatte sich die Rheinische Landeskirche verpflichtet, ihre Rolle darin aufarbeiten zu lassen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nahm diese Initiative auf und initiierte einen groß angelegten Studienprozess.
Beratungsgremium zu Leitlinien der Entwicklungspolitik ist neu besetzt
2,5 Millionen Euro jährlich aus Rheinland-Pfalz für Projekte in Ruanda
Kirchen und Werke debattieren über die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit
Die evangelischen Kirchen der Schweiz und Deutschlands wollen grenzüberschreitend zusammenarbeiten
Entwicklungsetat: Das Bundesfinanzministerium spricht von „Verstetigung“ der Mittel. Nichtstaatliche Organisationen und die Opposition sehen alle entwicklungspolitischen Zielmarken weit verfehlt.
Die Rechtsprechung bevorzugt die Wohlhabenden und Gebildeten, heißt es oft. Gilt das auch für soziale und wirtschaftliche Rechte, die explizit den Armen nützen sollen? Eine neue Studie der Weltbank zeigt ein gemischtes Bild.
Argentinischer Generalstaatsanwalt wirbt in der Schweiz um Unterstützung
Die Berliner Staatsanwaltschaft wird eine Strafanzeige des SPD-Abgeordneten Sascha Raabe gegen den Entwicklungsminister nicht weiter verfolgen.
Gegen krank machende Arbeit in Entwicklungsländern mobilisieren die Südwind-Agentur und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB).
Hilfsorganisationen: Das BMZ droht in der entwicklungspolitischen Nische zu landen
Die Schweiz und Tunesien haben sich Ende März auf eine Migrationspartnerschaft verständigt
Hilfe aus Deutschland für Kommunen in Nordafrika
Im zehnten Jahr ihrer UN-Mitgliedschaft will die Schweiz den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen „demokratisieren“.
Wandert der Fonds für die AKP-Staaten nun doch in den Haushalt der Europäischen Union?
Der Westschweizer Kanton Genf geht ungewohnte Wege im Asylwesen
Seit 50 Jahren kooperieren die Bundesregierung und die Kirchen in der Entwicklungsarbeit
Kritik an der Quote, mit der das Entwicklungsministerium den Anteil der multilateralen Hilfe deckelt
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