Der Westschweizer Kanton Genf geht ungewohnte Wege im Asylwesen. Er bietet kleinkriminellen Asylbewerbern aus den Maghrebstaaten rund 3000 Franken (2500 Euro), wenn sie freiwillig in ihre Heimat zurückkehren. Bedingung: Die Häftlinge müssen belegen, wie sie in ihrer Heimat eine neue Existenz aufbauen wollen. Von dem Pilotprojekt, das seit vergangenem August läuft, profitierten bereits rund zehn Personen. 50 weitere, wegen kleinerer Delikte inhaftierte Asylbewerber hätten Interesse an der Rückkehrhilfe bekundet, sagte die Genfer Justizdirektorin Isabel Rochat im Westschweizer Radio RSR. Der Kanton Genf erhofft sich mit dem Projekt erhebliche Einsparungen. Ein Häftling kostet pro Tag bis zu 500 Franken (416 Euro). Die Genfer Steuerzahler müssen sich an der Rückkehrhilfe nicht beteiligen. Sie wird mit beschlagnahmten Drogengeldern finanziert.
(ab)
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