Das Entwicklungsministerium (BMZ) wird den Schutz des Yasuni-Nationalparks in Ecuador vorerst nicht weiter unterstützen. Nachdem sich das Ministerium zunächst geweigert hatte, zuvor in Aussicht gestellte Gelder in Höhe von 50 Millionen Euro für die so genannte ITT-Initiative in den dafür bei den Vereinten Nationen eingerichteten Treuhandfonds fließen zu lassen, zog Entwicklungsminister Niebel nun auch sein alternatives Hilfsangebot im Rahmen der regulären deutsch-ecuadorianischen Entwicklungszusammenarbeit zurück. Die Regierung in Quito hatte zur Bedingung gemacht, allein über den Einsatz dieser zusätzlichen Mittel zum Schutz der Biodiversität und des Klimas bestimmen zu können. Niebel indes lehnte das ab: Eine solche Forderung entspreche nicht dem „partnerschaftlichen Ansatz“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die für März geplanten Regierungsverhandlungen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die ITT-Initiative sieht Zuschüsse der internationalen Geber vor, mit denen Schutzmaßnahmen für den für Klima und Biodiversität wichtigen Regenwald in Yasuní finanziert werden. Im Gegenzug will die Regierung von Ecuador darauf verzichten, dort Öl zu fördern. Niebel lehnt es ab, „für Unterlassung zu bezahlen“, wäre jedoch bereit, über den so genannten REDD+-Ansatz den Erhalt und die Aufforstung von Wäldern als Kohlenstoffspeicher stärker als bisher finanziell zu fördern.
(di)
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