Energie für alle

Heft 12 / 2016

Millionen Menschen in Afrika kochen und heizen noch mit Holz. Viele verdienen damit ihren Lebensunterhalt wie diese Arbeiterin in einer Holzkohlefabrik in der Elfenbeinküste (Coverbild). Statt Holz als Brennstoff zu verbieten, sollte man es sauber und nachhaltig machen.
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Energie

Heftschwerpunkt

Mit kleinen Baukasten-Reaktoren will die Atomindustrie neue Märkte in Asien oder Nordafrika erschließen – gefördert von der Europäischen Union.
Die bei weitem wichtigste Energiequelle in Afrika ist Holz. Man sollte sie nicht als umweltschädlich verteufeln.
Große Hoffnungen richteten sich vor zehn Jahren auf den Jatropha-Strauch: Die Wildpflanze sollte klimaneutralen Treibstoff liefern und gleichzeitig Kleinbauern in Afrika aus der Armut helfen. Das war unrealistisch.
Wo sitzen die größten Verbraucher? Und welche Region investiert wie viel in erneuerbare Energien? Infografiken aus unserem Schwerpunkt zum Thema Energie.
Unsere zentrale Energie­versorgung ist nicht das Ergebnis technischer Notwendigkeiten, sondern politischer Entscheidungen. Heute machen erneuerbare Energien ihr Geschäftsmodell hinfällig – auch im Süden.
Wer in Tansania auf dem Land lebt, hat meistens keinen Zugang zu elektrischem Strom. Pfiffige Unternehmer aus aller Welt glauben, sie könnten das Problem lösen.
In Marokko entsteht das größte Solarkraftwerk der Welt. Die Leute vor Ort finden das gut.
Energie für alle und gleichzeitig den Klima­wandel stoppen? Etwas mehr Ehrlichkeit in der Debatte wäre ein erster Schritt zum Erfolg.
Im Norden der Philippinen kümmern sich Dorf­gemeinschaften selbst um ihre kleinen Wasserkraftwerke. Sie sind Kunden und Manager zugleich.
Das deutsche Entwicklungsministerium will im globalen Süden die Energiewende vorantreiben. Das ehrgeizige Vorhaben steht auf vielen Füßen – zu vielen?
Wenn die Erderwärmung begrenzt werden soll, muss die Kohle- und Ölwirtschaft schrumpfen. Für ihre Anteils­eigner würde das große Verluste bedeuten. Gibt es dafür schon erste Anzeichen?
Warum erneuerbare Energien für Tansania der richtige Weg sind. Ein Gespräch mit Joachim Fünfgelt

Welt-Blicke

Die Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs kann nur mit Hilfe von Staaten ermitteln – und auch das nur eingeschränkt. Sie muss stets politische Rücksichten nehmen.
Jeder vierte Beschäftigte auf den Philippinen arbeitet in einem Callcenter, darunter viele ausgebildete Pflegekräfte. Das entzieht dem Gesundheitswesen bitter nötiges Personal. Und die Arbeit macht viele Menschen krank.
Die politischen Proteste in Simbabwe sind abgeflaut. Die Regierungspartei dürfte die Wahl 2018 wieder gewinnen.
Das Schicksal der Schwarzen in den USA ist eng mit dem ihrer Brüder in Afrika verbunden. Der nigerianische Schriftsteller Chigozie Obioma meint: Wir brauchen einen afrikanischen Staat, der als Anwalt für die schwarze Bevölkerung weltweit eintritt.
Filme über Afrika vermitteln stets dieselben Eindrücke von Hunger und Gewalt. Höchste Zeit, die Geschichte einmal anders zu erzählen, findet der Filmemacher Sorious Samura aus Sierra Leone.
Junge Frauen machen in Irakisch-Kurdistan ein Radioprogramm für Flüchtlinge. Tabuthemen kennen sie keine – Tratsch und Klatsch kommen auch nicht zu kurz.
Uruguay ist Vorreiter im Kampf gegen das Rauchen. Sogar der US-Tabakkonzern Philip Morris musste sich geschlagen geben. Wie schafft die Regierung das?
Mit enormem Einsatz will die Staatengemeinschaft Frieden und Entwicklung nach Afghanistan bringen. Das ist bisher fehlgeschlagen. Eine Suche nach den Ursachen.

Standpunkte

Vor ein paar Jahren noch hatte die Idee etwas Unappetitliches: Ländern, die bei der Rücknahme von Flüchtlingen oder Migranten nicht kooperieren, die Entwicklungshilfe kürzen. Heute ist das in Europa weitgehend akzeptierte Politik. Und die Schweiz bereitet den nächsten Schritt vor.
Kundus, Juba, Aleppo: 2016 gerieten vielfach jene Menschen in Not, die eigentlich anderen helfen sollen. Die humanitäre Hilfe muss gestärkt werden – nicht nur mit Geld.

Iran, Klimaschutz, Freihandel: Der künftige US-Präsident will internationale Abkommen kündigen. Darf er das einfach so? Caroline Fehl erklärt die Rechtslage.
Weil Minister Müller schlecht über den afrikanischen Mann redet, gerät er unter Rassismus-Verdacht. Dabei ist es noch viel schlimmer.
Die Weltgesundheitsorganisation reguliert ihre Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. Vertretern nichtstaatlicher Organisationen ist diese aber immer noch zu eng.

Bewegungsmelder

Wir fragen Menschen aus der Szene, was sie bewegt und was sie wütend macht. Dieses Mal: Annette Weber, Expertin für Somalia und
Sudan bei der Stiftung Wissen­schaft und Politik.
Der Internationale Strafgerichtshof will Ermittlungen in Afghanistan aufnehmen. Die USA dürften sich darum aber wenig scheren. Erst recht unter einem Präsidenten Donald Trump.
Der Süd-Süd-Dialog zwischen kolumbianischen und südafrikanischen Aktivistinnen eröffnet neue Perspektiven und mobilisiert weitere Kräfte für eine nachhaltige Wirtschaft.

Journal

Die bürgerlichen Freiheiten sind weltweit in Gefahr. Mit diesem dramatischen Appell fordert eine Charta der Zivilgesellschaft klare Regeln für die politische Teilhabe.
Seit 2014 fördert Österreich Kleinbauern im Kosovo. Das soll die Leute ermutigen, zuhause zu bleiben. Und es soll albanische und serbische Bauern zur Zusammenarbeit zwingen.
Das Beispiel Syrien zeigt: Der Zugang humanitärer Helfer zur notleidenden Bevölkerung in Konfliktgebieten wird immer schwieriger; oft muss mit mehreren Kriegsparteien verhandelt werden. Im neu in Genf eröffneten Kompetenzzentrum für Humanitäre Verhandlungen sollen sich Praktiker und Expertinnen darüber austauschen und gegenseitig unterstützen.
In einem Brüsseler Onlinedienst kritisiert die schwedische Entwicklungsministerin Isabella Lövin die Zweckentfremdung von EU-Entwicklungshilfe für sicherheitspolitische Aufgaben.
Frauen sollten künftig keine Gefängnisstrafe mehr befürchten müssen, wenn sie nach einer Vergewaltigung oder nach Inzest abtreiben lassen. Die katholische Kirche, evangelikale Gruppen und christliche Mediziner sind entsetzt.
Katholiken und Protestanten laufen Sturm gegen die neue Behörde der sambischen Regierung. Allein die Pfingstkirchen freuen sich und erweitern ihren Einfluss.
Die beteiligten Unternehmen wollen bis Anfang 2017 festlegen, was sie in ihren Lieferketten ändern können. Aber schon gibt es wieder Streit um ein weiteres Detail.
Geflüchtete treten bislang kaum selbst für ihre Interessen und Rechte ein. Einige Initiativen wollen das ändern.
Die African Risk Capacity (ACR) versichert Länder gegen die Folgen von Dürren. Dolika Banda, die Chefin der Versicherung, erklärt, was das bringt und wieso es im Fall Malawi Streit über die Auszahlung gab.
Selten wurde die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags zwischen Kirchen so pompös inszeniert wie die der Absichtserklärung „Together in Hope“. Der Lutherische Weltbund (LWB) und die katholische Kirche bekräftigen darin, dass sie ihre Kräfte in der humanitären Hilfe stärker bündeln wollen. Auf lokaler Ebene ist das nichts Neues.
Welche Rolle spielt die Schweiz als Ziel von sogenannten Fluchtgeldern? Das wollten Parlamentarier von der Regierung wissen. Die aber drückt sich um die entscheidende Frage.
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