Der Rassismus-Polizei in diesem Land entgeht nichts. Jetzt hat sie Entwicklungsminister Gerd Müller erwischt. Der fromme Schwabe ist bisher vor allem durch politisch überkorrekte Sonntagsreden aufgefallen, aber unlängst sind ihm bei einer Konferenz die Gäule durchgegangen. Es ging um Afrika und darum, dass man vor allem in die Frauen investieren müsse. Denn was bringt ein afrikanischer Mann von 100 verdienten Dollar nach Hause, fragte der Minister grinsend in die Runde: 30 Dollar. Der Rest, so Müller, gehe drauf für Alkohol, Drogen und natürlich Frauen. „Abstoßender Rassismus“, „rassistische Denkweise“ lautete das Urteil von SPD und Grünen – und Müller nahm die „undifferenzierte“ Äußerung sofort reumütig zurück.
Seine Freunde wenden nun ein, der Minister habe nur irgendwelche Studienergebnisse zitiert. Richtig ist: Seit Jahrzehnten sind sich entwicklungspolitische Fachleute einig, dass man besser den Frauen Geld gibt, weil die es eher für die Bildung und das Mittagessen ihrer Kinder verwenden. Aber das heißt doch noch lange nicht, dass die Männer es sinnlos verprassen, wie Müller andeutet. Die Studien sagen dazu nichts, aber vielleicht bringt der afrikanische Mann manchmal einfach zu viel von seinem Geld zu voreilig und ohne es mit seiner Frau zu besprechen zur nächsten Bank und legt es dort auf der Jagd nach der besten Rendite etwas zu langfristig an.
Hinzu kommt: Müller hat ja nicht nur den afrikanischen Mann beleidigt, sondern auch den deutschen, eigentlich sogar den Mann an sich. „Bei uns ist das auch nicht viel anders“, sagte er in derselben Rede kurz nach der 100-Dollar-Frage. Wie bitte? Will Müller damit andeuten, dass vor allem Männer ins Bordell gehen, Bier trinken, teure Autos mit viel PS kaufen und ihr Erspartes für Modelleisenbahn-Landschaften und ähnlich skurrile Hobbies verschleudern? Gender-Polizei, übernehmen sie!
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