Frauen: Gemeinsam stark

Heft 11 / 2016

Weltweit haben sich Frauen in den vergangenen Jahrzehnten mehr Rechte erstritten – und der Kampf ist noch lange nicht beendet. In Südafrika werden ihr Mut und ihre Kraft alljährlich am 9. August gewürdigt: Der Nationale Frauentag (hier Teilnehmerinnen 2016) erinnert an einen Marsch, bei dem 1956 Zehntausende Frauen gegen die Schwarze diskriminierenden Passgesetze protestiert haben.
Wenn Sie das gesamte Heft als PDF lesen wollen, melden Sie sich an oder schließen Sie ein Abo ab
Frauenrechte

Heftschwerpunkt

Viele Frauen werden in den sozialen Medien schikaniert und bedroht. Facebook und andere Anbieter tun zu wenig für ihren Schutz. Ist künstliche Intelligenz die Lösung?
In Peru ist es bis in die untere Mittelschicht hinein gang und gäbe, eine Hausangestellte zu beschäftigen. Das tun auch Feministinnen ohne schlechtes Gewissen.
In Malawi werden viele Jugendliche zwangsverheiratet. Doch der Widerstand wächst und findet eigene Wege, dagegen vorzugehen – mit Musik, Tanz und ein paar Tränen.
Überall auf der Welt kämpfen Frauen für ihre Rechte und gegen Diskriminierung. Einmischung aus dem Westen ist dabei nicht immer hilfreich.
Humaira Rasuli kämpft für die Menschenrechte in Afghanistan. Die 36-jährige Mutter von zwei Söhnen hat einen harten Job und braucht einen langen Atem. Doch aufgeben kommt nicht infrage.
Die Benediktinerin Schwester Mary John Mananzan engagiert sich auf den Philippinen für die Bildung und Rechte von Frauen – und steht bei "One Billion Rising" in der vorderen Reihe.
Beispiele aus aller Welt zeigen, dass Frauen friedliche Lösungen von Konflikten voranbringen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn die Männer sich nicht einigen können.

Die Mutter ist bei den Khasi im Nordosten Indiens das Familienoberhaupt. Doch außer Haus hat sie wenig zu sagen. Die Frauenrechlerin Darilyn Syiem will, dass sich das ändert.

Welt-Blicke

Daniel Ortega will Anfang November als Präsident von Nicaragua wiedergewählt werden. Seit knapp 40 Jahren bestimmt er die Geschicke des Landes in wechselnden Rollen. Wie hält er sich an der Macht?
In Gambia wird Anfang Dezember der Präsident neu gewählt. Der langjährige Staatschef Yaya Jammeh hat mit harter Hand dafür gesorgt, dass er wieder gewinnen wird. Doch sein Regime zeigt erste Zeichen der Auflösung.
Kenia will das größte Flüchtlingslager der Welt schließen: Das UN-Flüchtlingshilfswerk sorgt dafür, dass die Somalier aus Dadaab in ihr Heimatland zurückkehren. Wie viel Zwang ist dabei im Spiel?
Der Klimawandel droht viele Entwicklungserfolge zunichte zu machen. Um ihn zu begrenzen, müssen jetzt die Weichen so gestellt werden, dass am Ende die gesamte Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe auskommt. Das ist schwierig, aber möglich.

Standpunkte

Europas Migrationsstrategie kommt voran, sagt die EU-Kommission im Bericht für den Rat der Staats- und Regierungschefs Ende Oktober. Doch dieses Treffen hat wieder gezeigt: Europa kann sich nicht auf eine humane und Erfolg versprechende Migrationspolitik einigen.
Die Vereinten Nationen ernennen die Comicfigur Wonder Woman zur Botschafterin für Frauen und Mädchen. In Wahrheit ist die Superheldin in einer Doppelmission unterwegs.
Äthiopien erlebt die heftigste Protestwelle seit elf Jahren. Doch welchen Plan hat die Opposition für die Zukunft des Landes?
Das Tribunal gegen den US-amerikanischen Agrarkonzern Monsanto in Den Haag ist ein reiner Schauprozess. Aufklärung und ehrlich gemeinte Auseinandersetzung sehen anders aus. Die Aktion passt auf traurige Weise gut in unsere Zeit.
Vor gut einem Jahr tobten in Burundi heftige Auseinandersetzungen um die dritte Amtszeit von Präsident Pierre Nkurunziza. Nun scheint sich die Lage beruhigt zu haben. Julia Grauvogel vom GIGA-Institut erklärt, wie sie die Entwicklung einschätzt.
Die Kolumbianer haben den Friedensplan mit der FARC abgelehnt. Dazu beigetragen hat ausgerechnet eine bekannte Menschenrechtsorganisation.

Bewegungsmelder

Immer mehr Unternehmer profilieren sich auch als Wohltäter für die gute Sache. Das ist erfreulich, greift aber häufig zu kurz.
Nächste Woche ist wieder Klimakonferenz, diesmal in Marokko. Im Vorfeld gab es viele positive Signale. Die neuen Regeln für Emissionen aus dem Flugverkehr sind dagegen eine Mogelpackung – genauso wie der deutsche Klimaschutzplan.

Journal

Schweizer Rohstoffhandelsfirmen nutzen die niedrigen Umweltgrenzwerte afrikanischer Länder. Sie wollen mit schmutzigem Treibstoff ihre Gewinne optimieren.
Die katholische Bischofskonferenz in der Demokratischen Republik Kongo (CENCO) hat nach den blutigen Unruhen Mitte September ihre Teilnahme am nationalen Dialog beendet. Nur wenige Tage später lässt sich Papst Franziskus mit Präsident Joseph Kabila fotografieren.
Das katholische Missionswerk missio will ein Netzwerk von afrikanischen Theologen knüpfen, die sich mit Religion und Gewalt auf ihrem Kontinent auseinandersetzen. Ziel des mehrjährigen Forschungsprojekts ist es, die Menschen vor Ort für den interreligiösen Dialog zu sensibilisieren.
Unterhaltsame Alternative zu drögen Podiumsdiskussionen: In Wien saß unlängst die Entwicklungszusammenarbeit auf der Anklagebank. Die Anschuldigungen wogen schwer, aber am Ende hatte die Verteidigung die besseren Argumente.
Die Regierungen von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien drängen auf konkrete Beschlüsse für die Koordinierung von EU-Militäreinsätzen. Der EU-Gipfel im Dezember soll die Vorschläge dazu aus Paris und Berlin prinzipiell gutheißen.
Mehrere internationale katholische Organisationen haben angekündigt, ihre Gelder aus der Kohle-, Öl- und Gasförderung abzuziehen. Inzwischen haben sich weltweit 600 Einrichtungen der Divestment-Kampagne Fossil Free angeschlossen.
In Migrationskirchen finden Geflüchtete schnell Anschluss und Hilfe. In der maronitischen Gemeinde in Frankfurt erklären Ehrenamtliche nach dem Gottesdienst die deutsche Kultur.
Die weltweiten Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger zahlen sich aus, doch sie sind bei weitem nicht genug. Noch immer hungern weltweit 795 Millionen Menschen. Die Fortschritte sind regional sehr unterschiedlich verteilt.
Für die nächsten vier Jahre stellt die Schweiz rund elf Milliarden Franken (zehn Milliarden Euro) für die Internationale Zusammenarbeit zur Verfügung. Auf den angedrohten Kahlschlag hat das Parlament vorerst verzichtet.
Es kommt nicht häufig vor, dass eine Organisation eine andere öffentlich für eine Umstrukturierung lobt. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat dies aber unlängst getan: Er hat die Schaffung einer neuen Megabehörde im Vatikan als Möglichkeit für eine noch stärkere Zusammenarbeit im Ringen um eine bessere Welt gepriesen.
Ein neuer EU-Fonds soll private Investitionen in Afrika anschieben. Keine schlechte Idee, finden Fachleute, wobei etliche Details offen sind. Und auch die Verknüpfung mit der Flüchtlingspolitik sei fraglich.
Auf Einladung von Entwicklungsminister Gerd Müller haben sich in Berlin Spitzenvertreter von Christen und Muslimen aus Ägypten getroffen. Die bieten sich auch als Partner für entwicklungspolitische Vorhaben etwa in der Landwirtschaft an.
Der Generalanwalt beim EU-Gerichtshof (EuGH), Melchior Wathelet, hat Mitte September seine Schlussfolgerungen zum Berufungsverfahren im Fall des Freihandelsvertrags der EU mit Marokko abgegeben. Sie lassen sowohl den Gerichtshof als auch die für den Freihandelsvertrag mit Marokko zuständigen EU-Stellen nicht gerade gut aussehen.
Rechtspopulistische Parteien und Bewegungen erhalten Zulauf in Deutschland. Die Eine-Welt-Netzwerke in den Bundesländern feilen an unterschiedlichen Strategien, wie sie damit umgehen können.
Was kommt dabei heraus, wenn deutsche Hilfswerke mit der Bundesregierung über globale Gesundheitspolitik diskutieren? Zum Beispiel große Meinungsunterschiede über die Rolle der Weltgesundheitsorganisation.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!