China: Alles unter Kontrolle?

Heft 4 / 2012

Für Mao Zedong kam die Macht aus den Gewehrläufen. Von seinem Erbe distanziert sich die Kommunistische Partei Chinas bis heute nur vorsichtig. Doch Wirtschaft und Gesellschaft haben sich seit Maos Tod 1976 grundlegend gewandelt und mit ihnen die Herrschaftsmethoden der Partei.
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China

Heftschwerpunkt

Christen sind in China eine kleine Minderheit, doch besonders die protestantischen Kirchen wachsen schnell.
Mehr als 140 Nobelpreisträger haben die chinesische Regierung aufgefordert, den Dissidenten und Nobelpreisträger Liu Xiaobo aus der Haft zu entlassen. Er hatte politische Reformen verlangt. Die Kommunistische Führung sieht sich zunehmend unter Druck, mehr Meinungsfreiheit zuzulassen.
In China haben sich Millionen Landbewohner in die Städte im Osten des Landes aufgemacht, um dort Geld zu verdienen und am Wirtschaftswachstum teilzuhaben.
China gilt als Schutzmacht von Diktatoren wie in Syrien. Doch Peking will wie der Westen die Erdöl-Versorgung erhalten und die Verbreitung von Atomwaffen verhindern.
Die westchinesische Provinz Xinjiang kommt nicht zur Ruhe. Bei einem Anschlag in der Hauptstadt Ürümqi wurden mehr als 30 Menschen getötet und fast 100 verletzt.

Welt-Blicke

Konfliktlösungen in Afrika sind auf die Billigung der USA, Frankreichs und Großbritanniens angewiesen. Deshalb buhlen viele Afrikaner um die Gunst dieser Mächte, statt die Verständigung untereinander zu suchen.
Der Sozialarbeiter Thomu Karfu fährt jeden Tag in ein anderes Dorf, um mit Altersgenossen über sexuelle Gesundheit zu sprechen. Er will die Zahl der HIV-Infektionen senken. Sein probates Mittel: Fußball.
Der deutsche Pastor Wolfgang Lauer hat einen harten Job: Er betreut Häftlinge in brasilianischen Gefängnissen. Dass die Menschenrechtsverletzungen in den Haftanstalten von der Politik und der Gesellschaft verdrängt werden, macht ihn zornig.
Am 11. März jährt sich die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zum zweiten Mal. In Jordanien hat man daraus offenbar keine Lehren gezogen. Das Land will seinen Strom künftig mit Hilfe von Kernkraft erzeugen.
Im vergangenen Jahr hat eine Prüfung beim Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ergeben, dass in einigen Ländern Zuschüsse in Millionenhöhe nicht ordnungsgemäß ausgegeben worden waren. Eines dieser Länder ist Swasiland im südlichen Afrika. Die dort für die Aids-Bekämpfung verantwortlichen Organisationen weisen die Vorwürfe zurück.

Standpunkte

Wie ein Schweizer Unternehmen Bauern in Afrika um Land und Arbeit bringt.
Deutschland ist in Sachen Monarchie und Kinderreichtum ohne Zweifel Entwicklungsland und könnte etwas Hilfe gut gebrauchen. Warum nicht aus Swasiland, dem kleinen Königreich im südlichen Afrika?
Die Versuche, auf Armut, Krieg und Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, werden zunehmend grotesk
Ein Angriff auf das Atomprogramm des Iran wäre zwecklos und nicht zu rechtfertigen
Venro-Vorsitzender Ulrich Post über wirksame Hilfe, Unterstützung für Myanmar und die Kontrolle von NGOs

Journal

Kritik an Preisverleihung für palästinensischen Theologen Mitri Raheb
Der brasilianische Rohstoffkonzern VALE steht im Verdacht, in der Schweiz unrechtmäßig von Steuererleichterungen zu profitieren
Misereor-Partner in Lateinamerika wollen gemeinsam juristisch vorgehen
60 Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland haben sich im Februar 2012 zu einem Bündnis der Kommunen für biologische Vielfalt zusammengeschlossen.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) empfiehlt der Schweiz, eine Dachorganisation für Muslime zu fördern.
Die Schweiz will „Kooperationsbereitschaft“ in der Asylpolitik stärker gewichten
Die ermäßigten EU-Zölle für eine Reihe von Industriewaren gelten ab 2014 nur noch für die nach Pro-Kopf-Einkommen am wenigsten entwickelten Länder. Damit fallen 96 Länder aus dem Schema.
Die EU-Kommission mahnt eine Reform des sogenannten „Clean Development Mechanism“ (CDM) des Kyoto-Klimaschutzprotokolls an.
Enttäuschung bei Entwicklungsorganisationen über EU-Papier zu Rio+20
Zehn Jahre Mpumalanga-Forum in Nordrhein-Westfalen
Kommen Entwicklungsländer mithilfe von Breitband-Datenleitungen schneller aus der Armut? Wohl kaum, heißt es in einer Studie des Washingtoner Center for Global Development.
Bundesregierung schickt „Transformationsteam“
Wie Umwelt- und Entwicklungsorganisationen die bevorstehende UN-Konferenz vorbereiten
Die Schweizer Bevölkerung gibt jährlich pro Kopf 40 Franken für Produkte aus dem fairen Handel aus – das ist weltweiter Rekord.
Mord an einem kolumbianischem Gewerkschafter wird wieder aufgerollt
Weiter Unmut über die Neuordnung der humanitären Hilfe
Ein ökologisch ausgerichtetes Wachstum gilt als Strategie, bei der alle gewinnen. Doch das ist ein Wunschbild, findet eine neue Studie des World Institute for Development Research (WIDER) der United Nations University (UNU).
Entwicklungshilfe an die Kooperationsbereitschaft der Herkunftsländer bei der Rückführung von Asylwerbern binden: Dieses Modell findet auch in Österreich Anhänger.
Bei der Advocacy-Arbeit hilft sorgfältige Recherche bei der Erfolgskontrolle, sagt Franziska Krisch von der Stuttgarter Beratungsfirma FAKT.
Der frühere Außenminister des Roten-Khmer-Regimes in Kambodscha, Ieng Sary, ist tot. Er hatte sich vor dem Tribunal in Phnom Penh verantworten müssen. Wie es heute um die Menschenrechte in Kambodscha steht, schildert Prälat Bernhard Felmberg in "welt-sichten".
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