Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) empfiehlt der Schweiz, eine Dachorganisation für Muslime zu fördern. Im vergangenen November hatten sich drei OSZE-Toleranzbeauftragte ein Bild über den Umgang der Schweiz mit Minderheiten gemacht. Laut ihrem Bericht nimmt in der Schweiz die Diskriminierung von Muslimen zu. Albanische und bosnische Migranten etwa würden nicht mehr über ihre Ethnie definiert, sondern über ihre Religion. Sichtbar werde dies bei Einbürgerungsgesuchen und bei der Arbeit. Eine Dachorganisation für Muslime könnte nach Ansicht der OSZE der Diskriminierung entgegenwirken. Schon 2010 hatten Vertreter von 30 muslimischen Gemeinden über eine gemeinsame Plattform diskutiert. Eine Einigung konnten sie jedoch nicht erzielen. In der gesamten Schweiz gibt es mehr als 300 Moscheevereine, islamische Stiftungen und Verbände. Es existieren auch mehrere muslimische Dachorganisationen. Diese werden allerdings als zu wenig repräsentativ angesehen. Derzeit sind die beiden größten muslimischen Organisationen in der Schweiz – die Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS) und die Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (FIDS) – dabei, eine Art Parlament für die in der Schweiz lebenden Muslime vorzubereiten. (ver)
Dachorganisation für Muslime in der Schweiz?
erschienen in Ausgabe 4 / 2012: China: Alles unter Kontrolle?
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