Jetzt also Joachim Gauck. Und der Mann ist nicht einmal verheiratet. Immerhin: Er hat Kinder – und erfüllt damit eine wichtige Vorbildfunktion, die sich Prinz Philip Kiril von Preußen vom deutschen Staatsoberhaupt wünscht. Der Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. hat sich in einem Interview mit der Wochenzeitung „Christ& Welt“ kurz vor der Bundespräsidentenwahl für eine Rückkehr zur Monarchie in Deutschland ausgesprochen. Denn das, so des Prinzen Hoffnung, könnte „unsere demografische Zeitbombe“entschärfen helfen. Könige würden nämlich nicht nur an ihren Worten gemessen wie ein Bundespräsident, sondern vor allem an einem standesgemäßen Lebenswandel – nicht zuletzt an der Zahl der Kinder, die sie zeugen. Und das sei doch ein viel stärkerer Ansporn für junge Deutsche, etwas gegen die Kinderarmut in unserem Land zu tun, als alle Appelle einer Familienministerin.
Nun ist Deutschland in Sachen Monarchie und Kinderreichtum ohne Zweifel Entwicklungsland und könnte etwas Hilfe gut gebrauchen. Warum nicht aus Swasiland, dem kleinen Königreich im südlichen Afrika? Dessen stattliches Oberhaupt Mswati III. dürfte ganz nach Prinz Kirils Geschmack sein. Der Mann ist nicht nur einmal, sondern gleich ein dutzendmal verheiratet. Und bis Redaktionsschluss hatte er 23 Kinder in die Welt gesetzt.
In dieser Hinsicht ist Mswati III. also geradezu vorbildlich. Trotzdem steht er ob seines opulenten Lebensstils zuhause immer wieder in der Kritik. Wie undankbar. Wissen seine Untertanen denn nicht, wie glücklich sie sich schätzen können? Vielleicht sollte Prinz Kiril seinen afrikanischen Adelskollegen einladen, seinen Dienstsitz nach Schloss Bellevue zu verlegen und fortan König von Deutschland zu sein. Der Preußenprinz macht sich dann sicher gut als sein Hofnarr.
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