Rund 40 Veranstaltungen, die Wege in eine ökologische und sozial gerechte Zukunft aufzeigen sollen, sind im Rahmen der Initiative„Rio+20 – Gerechtigkeit in einer endlichen Welt“ für die Zeit bis zum Beginn der UN-Konferenz geplant. Die Aktivitäten reichen von Diskussionen über Ausstellungen und Filmtagen bis zu Konferenzen in ganz Österreich.
Autor
Ralf Leonhard
war bis zu seinem plötzlichen Tod im Mai 2023 freier Journalist in Wien und ständiger Korrespondent von "welt-sichten".Alexander Egit von Greenpeace war schon vor 20 Jahren in Rio dabei. Für ihn liegt es am mangelnden politischen Willen, dass viele Abkommen und Versprechen von damals nicht erfüllt worden seien. Bedenklich findet er auch den aktuellen Trend von der verbindlichen, völkerrechtlich abgesicherten Vereinbarung hin zum freiwilligen Engagement. Dass staatliche Stellen immer mehr Verantwortung, etwa für die Beachtung von Umweltstandards, an die Privatwirtschaft übertragen, hält er für schädlich: „Damit macht man den Bock zum Gärtner.“
Während Egin zu den Veteranen der Bewegung zählt, wurde Julia Baschinger im Jahr der Rio-Konferenz gerade erst geboren. Sie wird in Brasilien die Jugend-Umwelt-Plattform (JUMP) vertreten. Engagierte Jugendliche wollen ein eigenes Jugendpositionspapier erstellen und auch aktiv bei der Konferenz in Rio vertreten sein. „Viele Jugendliche wollen nicht einfach nur warten, wir werden lieber selbst aktiv. Schließlich geht es um unsere Zukunft“, so Baschinger.
Partner aus Brasilien besuchen im April Österreich
Das 1990 bereits im Vorfeld der Rio-Konferenz in Frankfurt/Main gegründete europäische Klimabündnis ist in Österreich besonders aktiv. 923 der 1560 Mitgliedsgemeinden liegen in der Alpenrepublik. Außerdem ist das Bündnis Partnerschaften mit 284 Schulen und 672 Betrieben eingegangen. Als Beitrag zu Rio+20 lädt das Klimabündnis eine Delegation von indigenen Vertretern der Amazonasgemeinde São Gabriel in der Partnerregion Rio Negro in Brasilien ein. Sie werden in der zweiten Aprilhälfte mehr als 15 Gemeinden, Schulen und Betriebe besuchen, sagt Pressesprecher Hannes Höller.
Um nachhaltige Wassernutzung geht es im Beitrag des Wiener Instituts für Internationalen Dialog und Kooperation (vidc). Ende Mai lädt es zu einer Wanderung entlang der Wiener Hochquellenwasserleitung, die die Hauptstadt mit Trinkwasser aus den Bergen versorgt. Ziel ist es, auf das Privileg aufmerksam zu machen, sauberes Trinkwasser jederzeit aus der Leitung zu erhalten. Die Wanderung wird von Musikprogrammen und Lesungen aus aller Welt zum Thema Wasser begleitet. Jugendliche aus einem kenianischen Armenviertel zeigen, wie sie mit Tanz und Kunststücken ihre Lebenssituation bewältigen.
Die österreichische Entwicklungsagentur Austrian Development Agency (ADA) fördert die Initiative mit 600.000 Euro, wie Evelyn Koch, die ADA-Verantwortliche für Förderschwerpunkte, versichert. Die ADA selbst engagiert sich durch Veranstaltungen zur „Green Economy“.
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