Religion und Umwelt

Heft 9 / 2017

Naturerlebnisse sind in vielen Reli­gionen ein Weg zu spirituellen Erfahrungen; davon zeugen Gipfelkreuze wie hier in den Allgäuer Alpen oder buddhistische Klöster in Bergen und Einöden. Doch das heißt nicht, dass Religionsgemeinschaften automatisch für Umweltschutz eintreten – häufig streiten sie darüber.
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Religion und Umwelt

Heftschwerpunkt

Möglichst wenig in den Lauf der Welt eingreifen ist die Leitschnur für Taoisten. Doch die enorme Umweltverschmutzung in China bewegt Klöster dazu, ihre Anhänger zu mehr Rücksicht auf die Umwelt anzuhalten.
In Südafrika setzen sich unterschiedliche Glaubensgemeinschaften gemeinsam für den Schutz der Umwelt ein. Im April konnten sie den Ausbau der Atomkraft am Kap vorläufig stoppen.
Fünf Menschen aus dem Süden berichten, was sie bewegt, sich für Umweltschutz einzusetzen.
Das Klima zu schützen, gehört für Missionswerke und kirchliche Hilfswerke untrennbar zur Armutsbekämpfung. Bremsen die Partner im globalen Süden oder fordern sie mehr Tempo?
Viele Initiativen für eine ökologisch und sozial gerechte Entwicklung kommen heute nicht mehr aus den Kirchengemeinden. Dabei können sie eine Menge beitragen – wenn sie es
nur wagen.
In den USA wollen evangelikale Christen die Schöpfung bewahren – und stoßen auf Widerstand bei einflussreichen Freunden ihrer
Kirchen. Viele setzen ihre Hoffnungen nun auf die Jugend.
Der Verein Hima versucht, Muslimen Umweltschutz und eine nachhaltige Lebensweise nahezubringen. Das ist gar nicht so leicht.

Welt-Blicke

Das Regime im Sudan hat jahrzehntelang Stammes­milizen mobilisiert, um seine Gegner zu schwächen. Das hat in Gebieten wie Darfur einen Zustand der Gesetz­losigkeit geschaffen, die auch Nachbarländer bedroht.
Seit dem Aufstand der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram liegt die Landwirtschaft im Nordosten Nigerias brach. Ein paar Bäuerinnen wagen sich jetzt wieder auf die Felder.
Die Organisation GiveDirectly will Tausenden Kenianern mit einem bedingungslosen Grundeinkommen aus der Armut helfen. Die ersten Erfahrungen stimmen optimistisch.
Das Geschäft der Menschenschlepper in Libyen boomt. Der Hauptgrund dafür sind nicht Rettungsaktionen vor der Küste, sondern die Machtkämpfe innerhalb des zerrissenen Landes.
Mehrere afrikanische Länder profi­tieren von der Reiselust und dem wachsenden Wohlstand einer muslimischen Mittelschicht. Führend beim Halal-Tourismus ist Südafrika

Standpunkte

Immer wieder kommt es zu sexuellen Übergriffen durch Blauhelme - und die Vereinten Nationen bekommen das Problem nicht in den Griff. Eine Lösung wären mehr Soldatinnen in den Missionen. Dafür sollten finanzielle Anreize gesetzt werden.
„Chancen für eine demokratische Neugestaltung“ sieht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag nach der Wahl der Verfassungsversammlung in Venezuela. Einige Solidaritätsgruppen erkennen gar einen Sieg für „Kräfte der Vernunft und des Friedens“. Ja geht’s noch?
In Indien hauen Kinder Grabsteine – und deutsche Unternehmen kaufen die Produkte ein, ohne dabei gegen Gesetze zu verstoßen. Der Kinderrechtsexperte Benjamin Pütter erklärt, was dagegen zu tun ist.

Bewegungsmelder

Die Kindernothilfe sieht in ihren Partnern heute – wie andere humanitäre Organisationen auch – weniger Objekte der Fürsorge als vielmehr Träger von Rechten. Das lässt die traditionelle Barmherzigkeit in den Hintergrund treten.

Journal

Seit fünf Jahren kann Peter Okpaleke sein Amt als Bischof der südnigerianischen Diözese Ahiara nicht ausfüllen. Priester und Gläubige verweigern ihm den Gehorsam, weil er aus einer anderen Ethnie stammt. Nun hat der Papst ein Machtwort gesprochen.
Erstmals können Flüchtlinge in einem UN-Flüchtlingslager in Burundi studieren. Die Genfer nichtstaatliche Organisation UniRef bietet ab Herbst drei Bachelor-Studiengänge an. Die künftigen Französischlehrer, Agraringenieure und Pflegefachleute werden in der Krisenregion dringend gebraucht.
Wo immer Menschen in Not sind, sind die Vereinten Nationen zur Stelle. Aber in vielen Fällen reicht das Geld nicht, um angemessen zu helfen. Ein Grund: Die Zusagen der UN-Mitglieder sind schwer berechenbar. Sollte man die Staaten auf bestimmte Beiträge verpflichten?
Die Bundesregierung soll bei Landgeschäften Menschenrechtsfolgen umfassender prüfen, meint das Deutsche Institut für Menschenrechte. Die Standards der Entwicklungsbanken genügten nicht in allen Fällen.
Erfahrungsgemäß bleiben viele Menschen in ihrer Heimatregion, wenn sie dort Perspektiven sehen. Die österreichische Entwicklungsagentur ADA stellt zusätzliche Mittel für Projekte mit Geflohenen im Süden bereit.
Das Forum Fairer Handel will die Wirtschaftsabkommen (EPAs) zwischen der Europäischen Union und Afrika kippen. Es dringt auf ein neues Verhandlungsmandat und setzt auf Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Männer gehen leer aus: Kanadas Regierung will die Entwicklungshilfe umkrempeln und künftig fast ausschließlich Frauen und Mädchen unterstützen. Mehr Geld gibt es dafür allerdings nicht.
Die EU will Fluchtursachen in Afrika bekämpfen und hat dafür einen Fonds aufgelegt. Die Mitgliedsländer aber zahlen kaum Geld ein, klagen das europäische Parlament und die europäische Kommission.
Seit dem Machtwechsel im Juni regieren in Düsseldorf CDU und FDP. Die neue Koalition hat angekündigt, das Landesklimagesetz zu streichen und das Vergaberecht so zu ändern, dass Sozialstandards beim öffentlichen Einkauf nicht mehr verpflichtend sind. Umweltverbände und nichtstaatliche Organisationen protestieren.
Am 20. September wählt das Schweizer Parlament einen neuen Bundesrat als Nachfolger des zurücktretenden Außenministers Didier Burkhalter von der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP). Die Schweizer Hilfswerke haben hohe Erwartungen an den künftigen Amtsinhaber oder die künftige Amtsinhaberin.
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