Die Wirtschaft entwickeln

Heft 11 / 2012

Private Unternehmen können einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines Landes leisten: Sie schaffen Arbeitsplätze, stärken regionale Märkte und bauen Wertschöpfungsketten aus. Voraussetzungen dafür sind unter anderem gut ausgebaute Straßen sowie eine funktionierende Strom- und Wasserversorgung - in Indien zum Beispiel ist es aber gerade darum nicht zum Besten bestellt.
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Wirtschaft und Entwicklung

Heftschwerpunkt

Mit regelmäßigen Gespräche wollen Vertreter von Kirchen und Pharmaindustrie gemeinsam die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern verbessern. "Kooperation statt Konfrontation" lautet die Devise.
Ein Großkonzern als Vorbild: Der Fruchtsafthersteller Kevian in Kenia zeigt, wie sich Entwicklungszusammenarbeit, Förderung der lokalen Privatwirtschaft und Außenwirtschaftsförderung gut ergänzen können.
Gamarra gilt zwar als größtes Einkaufscenter Perus, vielleicht sogar Lateinamerikas. Aber Verträge werden nur per Handschlag geschlossen, Geschäfte nicht angemeldet, Mindestlöhne und Arbeitsrechte in der Regel missachtet.
Der Stromausfall im Sommer war für die indische Regierung ein Weckruf, wirtschaftliche Reformen einzuleiten.
Die Gegensätze und Spannungen sind vor allem in Daressalam zu spüren. Die Hauptstadt ist ein Schmelztiegel von Arm und Reich.

Welt-Blicke

Die Regierungschefs von Indien und Pakistan wollen den Streit um die Region beilegen. Der Konflikt war immer wieder eskaliert – Selbstmordanschläge, Folter und spurloses Verschwinden von Zivilisten sind in Kaschmir längst alltäglich.
Der Bürgerkrieg in Syrien ist eng mit anderen Konflikten in der Region verflochten - dafür sorgt unter anderem die Kurdenfrage
Äthiopiens verstorbener Premierminister Meles Zenawi hatte einen ehrgeizigen Plan: Bis 2015 sollte sein Land unabhängig werden von internationaler Lebensmittelhilfe. Doch die Erträge der Landwirtschaft gehören zu den geringsten weltweit. Experten sind skeptisch, dass sich das ändern lässt.
Ein Gespräch mit Pirmin Spiegel vom katholischen Hilfswerk Misereor über entwicklungspolitische Bildung und wie sich die katholische Kirche in Afrika in der Aids-Arbeit einsetzt.
Ein Gespräch mit Expertin Kulthoum Omari über Energieversorgung in Afrika

Standpunkte

Die Weltbank kommt mit ihrem Bericht zum richtigen Zeitpunkt: Laut den Vereinten Nationen sind durch die Finanz- und Wirtschaftskrise bislang weltweit rund 30 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen.
Um die verkrusteten Strukturen aufzubrechen, sollten die Ressorts manche Mittel nur gemeinsam ausgeben dürfen und eine Enquete-Kommission Strukturreformen ausarbeiten.
Es ist schwer vorstellbar, dass die Islamisten gewaltfrei das Feld räumen. Aber militärisch gegen sie vorzugehen, könnte zusätzliches Öl ins Feuer gießen.
Chinesische Dissidenten empört, dass Mo Yan den Literaturnobelpreis erhält; sie werfen ihm politischen Opportunismus vor. Doch Mo Yans Bücher sind subversiv und halten dem Land einen Spiegel vor.
Aus entwicklungsethischer und politischer Sicht ist die Konzentration landwirtschaftlicher Flächen in der Hand ausländischer Großinvestoren in jedem Fall zu hinterfragen.
In Bulawayo, der zweitgrößten Stadt in Simbabwe, haben die meisten Einwohner WCs mit Wasserspülung. Leider haben sie wegen der anhaltenden Dürre kein Wasser: Die Stauseen, die Bulawayo versorgen, sind leer. Der Bürgermeister sah sich genötigt, eine außergewöhnliche Maßnahme zu verordnen: kollektives Klospülen.

Journal

Eine neue Studie geht der Frage nach, ob eine Zertifizierung von Gold die Lage der Kleinschürfer verbessern kann.
Die zivilgesellschaftliche Allianz „Wege aus der Krise“ hat dem Sparprogramm der Regierung einen alternativen Haushaltsplan entgegengestellt.
Nach dem Tod des amtierenden Geschäftsführers André Rothenbühler im Januar war die Zukunft der seit längerem von Finanzsorgen geplagten AFP lange Zeit unklar gewesen.
Offen bleibt, wie die zu erwartenden Einnahmen verteilt werden - immerhin erhofft sich Brüssel von der Steuer 57 Milliarden Euro jährlich.
In einem bundesweit bisher einmaligen entwicklungspolitischen Dialog hat Baden-Württemberg neue Grundsätze für seine Entwicklungspolitik erarbeitet.
Nicht angerührt wird das Kernstück der Dublin-Richtlinien, dass Asylbewerber automatisch in den EU-Staat zurückgeschickt werden, in den sie zuerst eingereist sind.
Mit einer eigenen Rohstoffstrategie wollen die Grünen der Bundesregierung entgegentreten.
Hauptkritik am Hungerreport der FAO: Die Aspekte Landraub, Export von in Entwicklungsländern angebauten Nahrungsmitteln oder Pflanzenanbau zur Herstellung von Biosprit werden zu wenig berücksichtigt.
Mit dem neuen Dreiklang aus außen-, entwicklungs- und sicherheitspolitischen Absichtserklärungen ziehen drei Ministerien Lehren aus dem Einsatz in Afghanistan.
Die Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer haben neue Untersuchungen zu Landraub in den Ländern des Südens präsentiert. Die Schweiz kommt darin nicht gut weg.
Die Afrikanische Union feiert 50-jähriges Bestehen. Sie ist angetreten, um die Probleme des Kontinents selbst zu lösen. Die Schwäche der afrikanischen Friedensarchitektur hat aber vor allem politische Gründe, sagt die Berliner Denkfabrik SWP.
Das gemeinsame Haus von Evangelischer Entwicklungsdienst, Diakonie und „Brot für die Welt“ in Berlin-Mitte bietet Platz für insgesamt 640 Mitarbeiter sowie Veranstaltungen.
Die Träger wollen ein breiteres Themenspektrum als bisher im Bereich Gesundheit, HIV, Tropenmedizin und Public Health anbieten.
Mit ihrem Vorschlag zum Biosprit folgt die EU-Kommission Zweifeln am entwicklungs- und umweltpolitischen Nutzen der Biokraftstoffe.
Zur Begründung heißt es, die beiden großen Hauptsponsoren Ökumenischer Rat der Kirchen und Lutherischer Weltbund hätten ihre Beiträge stark gekürzt.
Das BMZ will die „Neuaufstellung“ der deutschen Entwicklungspolitik voranbringen. Kritiker monieren, das Konzept ignoriere die wesentlichen Ursachen für Armut.
Mehrere Vorstöße aus den Reihen der Sozialdemokraten wurden abgelehnt - darunter der Vorschlag, Händler wertvoller Güter wie Schmuck dem Geldwäschegesetz zu unterstellen.
Asylbewerber, die nicht mit den Behörden operieren, sollen in separaten Zentren untergebracht werden, außerdem wird der Flüchtlingsbegriff eingeschränkt.
Die Kritik an der vorweihnachtlichen Spendenaktion „Jeder Rappen zählt“ (JRZ) ist laut dem Roten Kreuz „Schnee von gestern“.
Die Initiative Publish What You Fund, die sich für mehr Transparenz in der Entwicklungshilfe einsetzt, hat ihre Rangliste von Geberländern vorgelegt.
Mit dem Projekt „Aware and fair“ sollen Fair Trade Produkte aus Malawi neue Abnehmer in Hannover und Osteuropa finden.
Die Regierung in Islamabad müsse das Blasphemie-Gesetz ändern, so dass es nicht mehr zur Diskriminierung von religiösen Minderheiten missbraucht werden kann, verlangt der ÖRK.
Die Schweizer haben der „Volksinitiative gegen die Abzockerei“ zugestimmt und damit strenge Regeln für Managergehälter beschlossen. Eine weitere Initiative - ein Bündnis aus linken Parteien und mehreren Hilfswerken - will nun die Spekulation mit Nahrungsmitteln beenden.
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