Das Bonner Konversionszentrum BICC und das Südwind-Institut haben für ihr gemeinsames Papier Schürfgebiete in Peru und in der Demokratischen Republik Kongo unter die Lupe genommen. Das südamerikanische Land kommt etwas besser weg: Zwar flammen immer wieder - zuweilen tödliche - Auseinandersetzungen zwischen Kleinschürfern und der Regierung in Lima auf, die auf Großbergbau setzt. Doch Arbeitstechniken und Arbeitsschutz haben sich weiterentwickelt und im Gegensatz zum Kongo gibt es bereits funktionierende Kleinbergbaukooperativen und -unternehmen - laut Studie die Voraussetzung, um Prozesse der Zertifizierung in Gang zu bringen und das faire Gold international zu vermarkten.
Im Kongo hingegen stehen Schürfer, die sich in Kooperativen organisieren möchten, vor fast unüberwindlichen bürokratischen Hürden. Der Zugang zu sozialen Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung, Wasser und sanitärer Grundversorgung ist in beiden Ländern mangelhaft. Zertifizierungen, die die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards bei der Förderung von Gold garantieren sollen, seien zwar kein Allheilmittel, könnten aber helfen, daran etwas zu ändern, meinen die Autoren der Studie und verweisen auf das Beispiel der peruanischen Region Santa Filomena.
Zertifizierungssysteme sind mit hohen Erwartungen verbunden, wie Gespräche mit Kleinschürfern, Händlern und Exporteuren zeigen. Die Autoren der Studie lassen aber keinen Zweifel daran, wie schwer sie zu verwirklichen sind - und legen damit eine detaillierte Grundlage für die weitere Arbeit an diesem Thema. (gka)
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