Aufbruch am Horn von Afrika

Heft 11 / 2019

Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed, gerade mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, hat die politische Lage in der Krisenregion zum Besseren verändert. Äthiopien und Eritrea haben Frieden geschlossen, im Sudan besteht die Chance auf einen demokratischen Neustart. In Somalia hingegen schlägt der Klimawandel durch.
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Horn von Afrika

Heftschwerpunkt

Nach dem Sturz von Präsident Omar al-Baschir besteht Aussicht auf eine echte Demokratisierung des Landes. Wird diese Chance aber vertan, könnte das den Sudan in den Abgrund reißen.
Der Frieden mit Äthiopien eröffnet Eritrea neue Möglichkeiten. Ist auch hier eine politische Öffnung zu erwarten und wird Eritreas Regierung zu Recht scharf kritisiert? Unter Exil-Eritreern in Deutschland sind die Meinungen dazu geteilt.
Jahrzehntelang kamen vor allem schlechte Nachrichten vom Horn von Afrika: Hunger, Terror und Krieg. Bis in Äthiopien ein neuer Ministerpräsident das Ruder übernahmund im Sudan eine Protestbewegung den Diktator zu Fall brachte.
Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed will das Land versöhnen. Sind die religiösen Gruppen bereit, dazu beizutragen? Oder sind sie ein Teil des Problems?
Früher gab es am Horn von Afrika üppige Regenzeiten, heute sind Dürren die Regel. Die Bauern und Viehhirten in Somalia und Somaliland lernen, damit umzugehen. Aber vielen gelingt das nicht.
Äthiopien ist freier und offener geworden seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Abiy Ahmed. Das spüren auch die Journalisten des Landes. Manche sehen aber neue Gefahren heraufziehen.
Wie ein Unternehmer und ein Arzt sich für ihr Heimatland engagieren.

Welt-Blicke

Viele Frauen aus Nigeria suchen ein besseres Leben in Europa – stranden aber in Libyen und werden dort vergewaltigt. Wie ergeht es ihnen, wenn sie mit hellhäutigen Babys zurückkehren?
In Venezuela waren sie Berufsmusiker in Orchestern. Doch seit ihr Lohn nicht mehr zum Leben reicht, wandern viele klassisch ausgebildete Musiker nach Peru aus – und beginnen dort als ­Straßenmusiker.
Hamburg ist Europas Drehscheibe für den Import von Rohkaffee. Die Zahl der Direktimporteure, die fairen und partnerschaftlichen Handel anstreben, steigt – zum Wohle der Kaffeebauern.
Im indischen Bundesstaat Assam müssen zwei Millionen Menschen um ihre Staatsbürgerschaft bangen. Indiens Regierung begrüßt das – für sie gehört Indien den Hindus.
Anthea Bethge blickt zurück auf zwanzig Jahre Ziviler Friedensdienst (ZFD).

Standpunkte

Muss die Welthandelsorganisation WTO gerettet werden? Nein, denn die hatte vor allem ein Ziel: in den Entwicklungsländern wirtschaftlichen Fortschritt verhindern.
Die UN sollten ihre Finanzkrise zum Anlass nehmen, dringende Reformen anzugehen, meint Melanie Kräuter.
Die Kampagne für Saubere Kleidung setzt sich seit Jahren für faire Löhne ein. Was hat das bislang gebracht, Frau Burckhardt?

Bewegungsmelder

Die Ungleichheit auf der Welt ist extrem. Wie wir das ändern können, zeigt ein Beispiel aus Indien, erklärt Rainer Brockhaus.

Journal

Schmelzende Gletscher, bröckelnde Berge: Die Erderwärmung hinterlässt auch in den Schweizer Alpen unübersehbare Spuren. Die „Gletscher-Initiative“ fordert daher, dass die Schweiz mehr für den Klimaschutz tut. Das beeindruckt offenbar sogar die Regierung.
Deutschland setzt mit seinem Beitrag ein Signal – und begrüßt, dass der Fonds erstmals in Gesundheitssysteme der Partnerländer investieren will. Kritik an der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft hat der Fonds unterdessen zurückgewiesen.
Die Aktion 3. Welt Saar und die Gewerkschaft „Nahrung Genuss Gaststätten“ im Saarland weisen auf eine Schwachstelle des fairen Handels hin: Wie Arbeiterinnen und Arbeiter hier bei uns behandelt werden, spielt oft keine Rolle.
Die indische Regierung hat erneut das Gesetz zur Kontrolle von Geldzuweisungen für indische Organisationen verschärft. Das kriegen jetzt auch deutsche Hilfswerke zu spüren, die Freiwillige nach Indien entsenden.
Die EU garantiert den Philippinen im Rahmen des sogenannten Allgemeinen Präferenzsystems plus (GSP+) für viele Waren zollfreien Zugang auf den EU-Binnenmarkt. Im Gegenzug hat sich die Regierung in Manila auf menschenrechtliche Normen verpflichtet – und die missachtet sie nach Ansicht vieler Beobachter.
Der Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien trifft auch die christliche Minderheit dort. Sie hat schon heute einen schweren Stand in der Region, wie eine Studie zeigt.
Die Vereinten Nationen schätzen den Investitionsbedarf zur Finanzierung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) auf bis zu fünf Billionen US-Dollar jährlich. Privatinvestitionen sollen dazu beitragen, und zwar möglichst solche, die auf Entwicklungswirkung zielen, sogenannte Impact Investments.
In das Tauziehen um Sorgfaltspflichten von Unternehmen in ihren Lieferketten hat sich jetzt auch das Bundesumweltministerium eingeschaltet. Es lässt prüfen, inwieweit auch Belange der Umweltbelastung gesetzlich geregelt werden sollten.
Bei Germanwatch geht eine Epoche zu Ende, die Abteilung Evaluierung der KfW Entwicklungsbank hat einen neuen Leiter: Unsere Personalmeldungen im November.
Jutta Urpilainen wird künftige EU-Kommissarin die Entwicklungspolitik. Spannend dürfte werden, inwieweit sich Urpilainen an die Vorgabe ihrer Chefin halten wird, Entwicklungshilfe mit Migrationspolitik zu verknüpfen.
Die anstehenden Koalitionsverhandlungen bieten Gelegenheit, in Österreich einen Zivilen Friedensdienst (ZFD) nach deutschem Vorbild einzuführen, meint Pete Hämmerle vom Internationalen Versöhnungsbund (ÖVB). Die Kollegen in Deutschland würden sich darüber freuen.
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