Von Fahrrad bis Containerschiff

Heft 2 / 2024

Auf den immer verstopften Straßen in Kenias Hauptstadt Nairobi fahren jetzt auch E-Busse, während in Quelimane in Mosambik der Drahtesel das Transportmittel der Wahl ist. Der Gütertransport über lange Strecken wird vor allem mit Schiffen abgewickelt, weshalb China in aller Welt in Häfen investiert. Und warum bloß spielen Seeleute so gerne Billard, sobald sie an Land sind?
Wenn Sie das gesamte Heft als PDF lesen wollen, melden Sie sich an oder schließen Sie ein Abo ab
Transport

Heftschwerpunkt

Der Hafen von Santos hat die Geschichte Brasiliens mit geprägt und ist ein Entwicklungsmotor für das Land. Doch auch er kämpft mit den Folgen der Globalisierung und des Klimawandels.
Riesige Summen hat China unter dem Projekt „Neue Seidenstraße“ in Seehäfen anderer Länder investiert. Das nutzt dem eigenen Außenhandel und dient auch der Sicherung von Rohstoffen.
Im mosambikanischen Quelimane scheint die Zukunft dem Fahrrad zu gehören. Ein Armutsphänomen, sagen die einen. Eine Chance für eine nachhaltige Zukunft, sagen die anderen.
Der Nahverkehr in Nairobi ist bunt, laut und wild. Seit letztem Jahr mischen sich erste E-Busse ins Getümmel. Haben sie eine Chance?
In der Entwicklungszusammenarbeit spielt die Transport-Infrastruktur nicht die Rolle, die sie verdient. Gespräch mit Gyude Moore, Senior Fellow am Center for Global Development
Wie die Seemannsmission in St. Pauli Seeleuten aus aller Welt hilft, das harte Leben an Bord besser zu ertragen. Gespräch mit der EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Kirsten Fehrs

Welt-Blicke

Im Süden von Bangladesch leben im größten Flüchtlingslager der Welt knapp eine Million Menschen vom Volk der Rohingya aus dem Nachbarland Myanmar. Dort drohen ihnen Gewalt und Verfolgung, und Bangladesch würde sie gern wieder loswerden. Im harten Lageralltag gibt es nur wenige Hoffnungsschimmer.
Viele sudanesische Künstler sind nach Nairobi geflohen, seit im April 2023 der Bürgerkrieg im Sudan begonnen hat. In ihren Werken verarbeiten sie ihre Erfahrungen von Vertreibung, Schmerz und Verlust und erinnern an eine vergessene Katastrophe.
Angola erzielt 95 Prozent seiner Exporterlöse mit dem Verkauf von Öl und Gas. In der Förderprovinz Cabinda unterstützt man nun den Anbau von Kakao, um die örtliche Schokoladenproduktion voranzubringen, Jobs zu schaffen und Wege aus der Rohstoffabhängigkeit zu finden.
Kolumbien hat seit 2022 erstmals einen linksgerichteten Präsidenten. Gustavo Petro ist mit ehrgeizigen Reformplänen angetreten und hat in der Sozialpolitik auch Fortschritte erreicht, doch nun ist seine Reformkoalition zerbrochen.
Menschen, die aus Not ihre Heimat verlassen, brauchen Schleuser, um Grenzsperren zu überwinden. Die zu bekämpfen, löst aber das Migrationsproblem nicht – weder moralisch noch in der Praxis, wie Beispiele aus Australien und Indonesien zeigen.
Die Halbinsel La Guajira im Norden Kolumbiens an der Grenze zu Venezuela soll zum Symbol der energiepolitischen Erneuerung des Landes werden. Doch in vielen Gemeinden herrscht Skepsis – auch weil die größte Kohlemine Lateinamerikas weiterhin arbeitet.

Standpunkte

Auf dem Weg zu einer gerechteren Welt ist es unerlässlich, die am meisten Benachteiligten zum Maßstab unserer Handlungsansätze zu nehmen und deren Potenziale einzubringen, meint Pirmin Spiegel von Misereor.
Die Nothilfe für die Bürgerkriegsopfer in Myanmar erreicht zu wenige Vertriebene und das Militär zweigt zu viel ab. Die UN sollten ohne Zustimmung des Militärregimes aus den Nachbarländern Hilfe leisten.
Das Parlament in Liberia hat dafür votiert, ein Sondergericht für Kriegsverbrechen einzurichten. Das war überfällig, auch wenn die juristische Aufarbeitung der Bürgerkriege Risiken enthält, meint Melanie Kräuter.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo droht sich ein regionaler Krieg zu entzünden. Europa darf nicht länger wegschauen und sollte als erstes Ruanda unter Druck setzen, die Rebellengruppe M23 zurückzupfeifen.

Bewegungsmelder

Ethisches Investment ist kein Nischenthema mehr, sagt Claudia Tober, Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage (CRIC) in Frankfurt am Main.
Anders als die Entwicklungszusammenarbeit insgesamt kürzt die Bundesregierung die entwicklungspolitische Bildungsarbeit dieses Jahr nicht. Auch das Hilfswerk Brot für die Welt spart nicht bei der Inlandsarbeit.
Arnoldo Arévalo ist fünfzig Jahre alt und arbeitet seit 43 Jahren auf dem Feld. Seit kurzem setzt er neue, umweltschonendere Methoden ein. Mit Erfolg.
Gifty Amo Antwi ist neue Geschäftsführerin beim Dachverband der Weltläden, Kathrin Strobel die neue Direktorin Internationale Programme bei Brot für die Welt. Und Gisela Schneider, Leiterin des Deutschen Instituts für ärztliche Mission (Difäm), wurde ausgezeichnet. Unsere Personalmeldungen im April.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!