Standpunkte
Der automatische Informationsaustausch von Steuerdaten ist nur eine Frage der Zeit. Die Schweiz sollte die Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten. Sonst wird sie eines Tages von den USA und Europa dazu gezwungen.
Die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland ist zu großen Teilen rassistisch – diesen Vorwurf der Berliner Gruppe GLOKAL hat Georg Krämer vom Welthaus Bielefeld in der Septemberausgabe von „welt-sichten“ scharf zurückgewiesen. Für Aram Ziai von der Universität Kassel entspringt Krämers Kritik zum Teil einem Abwehrreflex: In der Entwicklungspolitik Engagierte halten es schwer aus, wenn man sie mit der kolonialen Erblast ihrer Arbeit konfrontiert.
Auf dem Papier ist die Sklaverei abgeschafft, aber im Rahmen globalisierter Handels- und Produktionswege blüht sie mehr denn je.
Die Viktoriafälle sind für Opis – wer junge zahlungskräftige Touristen ins Land holen will, muss mehr Kick bieten. Simbabwes Regierung hat das verstanden: Ein „Disneyland in Afrika“ soll an dem Naturwunder entstehen.
Seit nunmehr vierzehn Jahren versuchen die Vereinten Nationen im Kongo den Frieden zu sichern – beziehungsweise erst einmal zu schaffen. Ohne Erfolg. Die Kirchen des Landes schauen dennoch unbeirrt nach vorn und investieren in die Bildung junger Leute.
Große Teile der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Deutschland sind rassistisch. So lautet die Fundamentalkritik von Antirassisten und Postkolonialisten, die sich seit einigen Jahren verstärkt zu Wort melden. Doch deren Positionen sind voller Widersprüche und führen zu einer fatalen Gleichgültigkeit gegenüber den Leiden in der Welt.
Der Entwicklungsminister spuckt gern große Töne, hinter denen oft gar nichts steckt. Und er hinterlässt immer wieder den Eindruck, dass ihn sein Amt nicht wirklich interessiert – beziehungsweise nur soweit, wie er es dazu nutzen kann, sich als Macher in Szene zu setzen.
Von Luxusproblemen spricht man, wenn jemand sich doch bitte nicht so anstellen möge. Ein enger Verwandter des Luxusproblems ist der Luxusrassismus. Dessen Opfer wurde, wenn man ihr glaubt, jüngst in der Schweiz die US-amerikanische Talkmasterin Oprah Winfrey.
Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens wird in vielen Ländern diskutiert. In Namibia wurde das mit einem Pilotprojekt getestet. Fachleute streiten sich über die Wirkung: Simone Knapp von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika und der Ökonom Rigmar Osterkamp.
Neue Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele sollten nicht mit Erwartungen überfrachtet werden.
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