Standpunkte

Neuwahlen stehen vor der Tür – und damit auch eine Neuauflage der Diskussion, ob Deutschland ein Entwicklungsministerium braucht. Befürworter versprechen sich von einer Zusammenlegung mit dem Auswärtigen Amt mehr außenpolitische Schlagkraft. Kritiker fürchten, dass die Entwicklungspolitik unter die Räder kommt.
Die Industrieländer suchen mehr Geld von Unternehmen für den Schutz der Biodiversität. Besser wäre, Landrechte lokaler Gemeinschaften zu schützen und umweltschädliche Subventionen umzuwidmen.
Wenn Migrationskontrolle die Beziehungen der EU zu Ländern des globalen Südens dominiert, sinken deren Chancen, entwicklungspolitische Impulse zu setzen, meint Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt.
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Anerkennung geflohener afghanischer Frauen als Verfolgte ist ein positives Signal für den Schutz der Menschenrechte von Frauen, kommentiert Barbara Erbe.
Die Schweiz will die Mittel für Entwicklungsprojekte drastisch kürzen – und begründet dies mit Argumenten voller Vorurteile. Die Realität sieht anders aus: Im Senegal beispielsweise erreicht Fastenaktion mit wenig Geld eindrückliche Veränderungen.
Die Industrie will es schon lange, seit dem Ukraine-Krieg auch die Politik und nun die Finanzwirtschaft: Investitionen in Rüstungskonzerne sollen als „nachhaltig“ eingestuft werden. Ein gefährlicher Irrweg, meint Tillmann Elliesen.
Viele Staaten des globalen Südens erzielen inzwischen hohe Einnahmen damit, dass sie Migranten auf ihrem Weg in wohlhabendere Staaten zurückhalten. Das schadet den Menschenrechten und der Wirtschaft, meint Barbara Erbe.
In etlichen Ländern, vor allem in Asien, gelten Söhne mehr als Töchter - mit gravierenden Folgen. Ein Skandal, der zu wenig beachtet wird, kritisiert Georg Schäfer.
Staatliche Sozialsysteme sind nicht nur für Menschen mit Behinderungen ein Schlüssel zu gleichberechtigter Teilhabe. Sie sind es auch für – meist weibliche – Familienmitglieder, die unbezahlte Sorgearbeit leisten.
Die Bundesregierung will 2025 dem Entwicklungsministerium und dem Auswärtigen Amt das Geld kürzen. Das ist absurd angesichts zunehmender Kriege und Klimakrisen und gibt einem zu eng verstandenen nationalen Wohl Vorrang.
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