Eingebuchtet

Heft 11 / 2018

Ein Knast ohne Wachen, Waffen und Gewalt? Ja, gibt es. Und sogar in Brasilien, das für seine Gefängnisse ansonsten berüchtigt ist. Leider ist das die Ausnahme. In vielen Gefängnissen rund um die Welt werden die Rechte von Häftlingen verletzt. Aktivistinnen setzen sich für sie ein, etwa für inhaftierte Frauen in Mexiko.
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Gefängnisse

Heftschwerpunkt

Chinenye Miriam Anyanwu hat sich einen Traum erfüllt: In einer Haftanstalt in Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos kümmert sie sich um junge Strafgefangene – und die beschützen umgekehrt manchmal auch sie.
Häftlinge werden in Ägypten regelmäßig misshandelt. Für liberale Aktivisten gibt es eine spezielle Haftverschärfung: eine gemeinsame Zelle mit radikalen Islamisten.
Lange wurden Flüchtlinge, die über Indonesien nach Australien wollten, in dem südostasiatischen Land eingesperrt. Jetzt soll das anders werden – und manche Geflüchtete wollen ins Gefängnis.
Zahlreiche internationale Pakte sollen die Rechte von Häftlingen schützen. Doch viele Länder verstoßen
dagegen – nicht nur im globalen Süden.
Für Drogenschmuggel und kleinere Vergehen sitzen Frauen in Mexiko hohe Strafen ab. Oft werden sie erniedrigt und ­misshandelt – doch nicht im Gefängnis Santa Martha.
In Kapstadt kümmert sich eine Hilfsorganisation um jugendliche Straftäter nach deren Entlassung. Und hilft ihnen, dem Teufelskreis aus Gewalt und Armut zu entkommen.
Keine Wachen, keine Waffen, keine Gewalt: In zwei Gefängnissen im Südosten von Brasilien ist alles anders als in den üblichen berüchtigten Haftanstalten des Landes. Die Häftlinge nutzen das als Chance für einen Neuanfang.

Welt-Blicke

Viele Vertriebene im Jemen suchen in provisorischen Lagern Schutz. Dort geht es ihnen oft schlechter als zu Hause – und sie fühlen sich von internationalen Organisationen im Stich gelassen.
Viele Venezolaner fliehen vor Hunger und Elend nach Peru. Dort dürfen sie sofort arbeiten. Für die Peruaner
ist diese Zuwanderung eine ganz neue Erfahrung – ihre Solidarität wird auf die Probe stellt.
Seit Jahrzehnten kämpfen in Thailands Süden muslimische Rebellen für einen eigenen Staat. Der Konflikt wird international kaum beachtet – das freut die in Bangkok regierende Militärjunta.
In Gambia gilt als Vorbild, wer in Europa Geld verdient. Junge Migranten, die daran gescheitert und zurückgekehrt sind, gehen gegen dieses Ideal an.

Standpunkte

Afrika wird immer nur in Relation mit dem Westen gesehen, kritisiert Nanjala Nyabola.
Wer Klimaschutz will, darf Machtfragen nicht ausweichen, meint Bernd Ludermann.
Der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms zu den Konflikten in Syrien und Mali und zur Korea-Politik von Donald Trump.

Journal

Der UN-Menschenrechtsrat hat eine Erklärung verabschiedet, die die Rechte von Kleinbauern stärken soll. Die Bundesregierung hat sich bei der Abstimmung enthalten. Offenbar fehlt der politische Wille.

Die Regierung in Wien tut zu wenig, um die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) zu erreichen. Organisationen der Zivilgesellschaft haben eine Zwischenbilanz gezogen.
Die große Mehrheit in der EU findet es wichtig, Menschen in Entwicklungsländern zu helfen. Viele halten die Bekämpfung der Armut dort für eine moralische Pflicht Europas. Aber nicht nur.
Mahner, Mittler, Motor: Was sollen Kirchen zum Einsatz für nachhaltige Entwicklung beitragen? Damit befasst sich ein neues Impulspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
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