Fast neun von zehn Befragten (89 Prozent) halten es demnach für wichtig, Menschen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Diese Zahl ist insgesamt betrachtet seit 2015 stabil, in 20 EU-Staaten sank die Bereitschaft jedoch seit der letzten Befragung Ende 2016. In allen Ländern bleiben jedoch mindestens zwei Drittel der Befragten von der Bedeutung der Hilfe überzeugt, in Deutschland sind es sogar 93 Prozent.
Fast drei Viertel der Befragten finden, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern ein Hauptziel der EU sein sollte. Sie halten sie für eine moralische Pflicht, glauben aber zugleich, dass sie auch Vorteile für die EU-Bürgerinnen und -Bürger selbst bringt. 69 Prozent der Befragten meinen ferner, dass Finanzhilfen für Entwicklungsländer ein effektives Mittel sind, um die irreguläre Migration zu bekämpfen.
Gefragt wurde auch nach dem Engagement des Einzelnen. Während sich EU-weit 53 Prozent der Befragten mit der Aussage einverstanden erklärten, dass sie als Einzelperson eine Rolle bei der Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern spielen können, waren es in Deutschland 50 Prozent. 80 Prozent der EU-Bürger finden zudem, dass private Unternehmen bei der nachhaltigen Entwicklung von armen Ländern eine wichtige Rolle spielen sollten.
Jüngere sind eher positiv eingestellt
Insgesamt vertraten in der Studie Jüngere häufiger positivere Ansichten zur Entwicklungszusammenarbeit als Ältere. Auch Gebildete, Linke, Wohlhabendere und solche mit positivem EU-Bild zeigten sich jeweils positiver eingestellt als ihre jeweiligen Gegenüber. Umgekehrt sprachen sich etwa Bürgerinnen und Bürger, die Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben, am häufigsten für Kürzungen der Entwicklungshilfe aus.
Männer und Frauen vertreten laut Umfrage ähnliche Ansichten zur Entwicklungszusammenarbeit. Allerdings meinen Frauen häufiger als Männer, dass die Entwicklungspolitik der EU sich auf jeden Fall auf die Gleichberechtigung der Geschlechter konzentrieren sollte (60 zu 53 Prozent). Als Informationsquelle für Themen der Entwicklungszusammenarbeit nutzten die meisten Bürgerinnen und Bürger das Fernsehen.
Für die Studie waren Ende Juni und Anfang Juli in den 28 EU-Staaten 27.734 Menschen persönlich befragt worden.
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