Standpunkte

Indien setzt darauf, ebenso China und Äthiopien: Gut ausgebildete Akademiker und Akademikerinnen sind wichtig für die Entwicklung eines Landes. Das wird in der internationalen Zusammenarbeit bis heute unterschätzt.
Bolivien hat die Arbeit von Kindern teilweise erlaubt. Die junge Aktivistin Lourdes Cruz Sánchez wollte in Genf erklären, was das bringt – doch dort hörte ihr keiner zu. Ein Gespräch über begriffsstutzige Bürokraten und eurozentrische Weltbilder.
Trotz heftiger Proteste ist Burundis Präsident Nkurunziza zur Wiederwahl angetreten. Damit droht die Gewalt weiter zu eskalieren. Die Geber haben viel zu spät reagiert – dabei war die Krise absehbar.
Die Bundesregierung will für Rüstungsexporte sogenannte Endverbleibskontrollen einführen. Damit soll geprüft werden, ob deutsche Waffen wirklich nur dort landen, wohin sie laut Genehmigung geliefert werden dürfen. Ein erster Schritt – wirkliche Sicherheit aber ermöglichen die Kontrollen nicht.
Die Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Äthiopien kann Signale senden – mehr auch nicht. Die eigentliche Arbeit muss fernab der Konferenztische geleistet werden.
Die Bewegung „Bürgerbesen“ in Burkina Faso hat einen brutalen Diktator aus dem Amt gefegt. Jetzt müssen neue
demokratische Strukturen aufgebaut werden.
In Ägypten haben 26 Regierungen im Juni beschlossen, den Handel von Kairo bis Kapstadt zu liberalisieren. Das könnte die Wirtschaft des Kontinents voranbringen – wenn die Politiker das wirklich wollen.
Früher waren es Graswurzelinitiativen, heute sind es riesige transnationale Institutionen: Organisationen wie Save the Children oder Amnesty International haben mehr gemein mit Unternehmen wie Apple oder Coca-Cola, als sie zugeben wollen. Und sie übernehmen manch schlechte Angewohnheit aus der Geschäftswelt.
Die Kohlekraft ist noch immer ein Exportschlager der Industrieländer. Das belegt ein aktueller Bericht mehrere Umweltorganisationen. Doch ein striktes „Nein“ zur Kohle ignoriert die Energiearmut in vielen Ländern. Sie brauchen jede Hilfe, wie wir ihnen zukommen lassen können.
Grundlegender gesellschaftlicher Wandel geht aus dem Zusammenwirken vieler kleiner Veränderungen auf lokaler Ebene hervor und lebt von der Vielfalt der Kräfte, die sie vorantreiben. In den Beratungen über neue UN-Nachhaltigkeitsziele ist davon wenig zu spüren.
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