Welt-Blicke
In Ecuador zeigt die Gewerkschaft der Bananenarbeiter, wie wichtig es ist, dass sich Arbeiterinnen und Arbeiter organisieren. Doch ausgerechnet ein deutsches Entwicklungsprojekt ignoriert das und stützt damit den gewerkschaftsfeindlichen Kurs der ecuadorianischen Regierung.
Viele Entwicklungsländer sind untragbar verschuldet – nicht zuletzt weil nach Jahren des billigen Geldes im Norden die Zinsen steigen. Das übliche Schuldenmanagement genügt nicht mehr.
Ruanda ist seit dem Völkermord 1994 wirtschaftlich stark vorangekommen. Justin Ntwali, der im selben Jahr in einem Flüchtlingslager geboren wurde, hat sich hochgearbeitet: Mit fünf Freunden verdient er als Straßenakrobat seinen Lebensunterhalt und gibt damit Kindern und Jugendlichen eine Perspektive.
Im Institut für die Entwicklung der Khmer-Kultur, einer Hilfsorganisation im Süden Kambodschas, kümmern sich Lehrende um Waisenkinder und unterrichten traditionelle Mahori-Musik. Vier blinde junge Männer träumen hier von einer Karriere als Profimusiker.
Paraguays Landwirtschaft produziert fast nur für den Export – und zwar vor allem Soja. Die Folge sind Entwaldung, Artenschwund und Abhängigkeit von teuren Nahrungsmittelimporten.
Gegen internationale Hilfsorganisationen und weibliche Helfende ist im Jemen eine Kampagne wegen unmoralischen Verhaltens im Gang. Unter anderem Trainings zu Frauenrechten erzürnen konservative Geistliche.
Die Regierung Venezuelas hat die rigide sozialistische Wirtschaftspolitik gelockert. Das hat die Armut leicht sinken lassen, aber die Ungleichheit stark vergrößert.
Seit langem versuchen westliche Geber, in von Gewaltkonflikten geplagten Ländern Wirtschaftswachstum und einen stabilen Staat zu fördern. Das ist gescheitert – nicht zuletzt, weil diese Hilfe von falschen Annahmen ausgeht.
Der Internationale Gerichtshof hat Uganda am 9. Februar 2022 zu Entschädigungszahlungen für die Besatzung des Ostkongos verurteilt. Doch Auszahlungen sorgen für Konflikte unter den Opfergruppen – auch wegen Korruptionsvorwürfen.
Die schiitische Mehrheit im Irak ist in zwei Lager gespalten, und deren Milizen sind bereit, einander erneut zu bekämpfen. Bisher können schiitische Geistliche mäßigend auf sie einwirken – die Frage ist, wie lange noch.
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