Internationale Zusammenarbeit hat die Gesundheitsversorgung für viele Menschen in manchen Bereichen verbessert. So geht die Zahl derjenigen, die sich weltweit neu mit der Immunschwächekrankheit AIDS infizieren, weiter zurück, auch wenn 2022 noch immer 1,3 Millionen Menschen neu an AIDS erkrankten – vor allem weil nicht alle Zugang zu Präventionsmaßnahmen, Tests und Behandlung von HIV haben. Gestiegen ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO die Zahl der Malariafälle, und zwar gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Millionen auf 249 Millionen Fälle im Jahr 2022. Grund dafür sind vor allem Kriege und Naturkatstrophen.
In armen Ländern beeinträchtigen auch schlechte Wasser-, Hygiene- und Sanitärbedingungen die Gesundheit vieler Menschen, ebenso Luftverschmutzung durch Abgase vom Kochen, aus dem Verkehr, der Industrie und der Verbrennung von Abfällen. Ein weiteres Problem ist, dass in mehr als jedem dritten Land auf 10.000 Menschen nur 10 Ärztinnen und Ärzte kommen und diese ungleich verteilt sind. Zu den häufigsten Todesursachen in Ländern des globalen Südens gehören Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt.
Laut dem UN-Nachhaltigkeitsziel vier sollen alle Menschen 2030 Zugang haben zu inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung. Beim Schulbesuch gibt es nach einem Bericht der Weltbank Fortschritte: So ist der Anteil der Kinder, die eine Grundschulbildung erhielten, in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen gestiegen. Nichtsdestotrotz hätten dort die Hälfte aller Kinder bis zum Ende des Grundschulalters entweder gar keine Schule besucht oder trotz eines Schulbesuchs nur unzureichende Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen erlangt. Besonders Kinder, die in Armut leben, können oft nicht zur Schule gehen, weil ihnen das Geld für den Unterricht und die Schulmaterialien fehlt oder sie schon früh arbeiten gehen, um ihre Familie zu unterstützen. Die Covid-19 Pandemie hat laut Berichten der Unesco viele Fortschritte in der Bildung aus den letzten zwanzig Jahren wieder zunichte gemacht: Millionen Schulkinder weltweit waren von Schulschließungen betroffen, meist ohne digitalen Ersatzunterricht.