Aktivist: Stimmung gegen LGBT in Uganda radikal wie nie

Kampala - Messerstiche in den Bauch und tiefe Wunden am Arm - nur knapp überlebte der ugandische LGBT-Aktivist Steven Kabuye einen Angriff Anfang Januar. Zwei Unbekannte auf einem Motorrad hätten ihm auf dem Weg zur Arbeit aufgelauert und seien auf ihn losgegangen. „Hätte ich mich nicht mit meinem Arm geschützt, hätten sie mir in den Nacken gestochen“, erzählt der 25-Jährige. Gerade mal einen Monat zuvor war der junge Mann aus dem Ausland nach Uganda zurückgekehrt. Wegen anhaltender Todesdrohungen hatte er fliehen müssen.

Ministerin Schulze: Europa sollte sich faire Lieferketten zutrauen

Berlin - In der koalitionsinternen Auseinandersetzung über das EU-Lieferkettengesetz fordert Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ein Ja der Bundesregierung zu den Regeln für Menschenrechts- und Umweltstandards. „Der Markt alleine wird es nicht schaffen, Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen aus den globalen Produktionsketten zu verbannen“ erklärte sie am Freitag in Berlin. Dafür brauche es „einen starken politischen Rahmen“. Die Politik dürfe sich nicht mit dem Status quo abfinden.

FDP-Minister wollen Enthaltung Deutschlands bei EU-Lieferkettengesetz

Berlin - Wegen Widerstands der FDP steht die deutsche Zustimmung zum EU-Lieferkettengesetz infrage. Am Donnerstag erklärten Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesjustizminister Marco Buschmann (beide FDP) in einem Schreiben an Wirtschaftsverbände, dass sie das auf EU-Ebene bereits vereinbarte Vorhaben nicht mittragen wollen. Im Rat der EU habe dies eine Enthaltung Deutschlands zur Folge, die im Ergebnis wie eine Nein-Stimme wirke, heißt es in dem Schreiben, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Kirchen und Hilfswerke rufen zum Klimafasten auf

Schwerte - Unter dem Motto „So viel du brauchst“ laden evangelische Landeskirchen, katholische Bistümer und kirchliche Hilfswerke auch in diesem Jahr zum „Klimafasten“ ein. Die zehnte Ausgabe der ökumenischen Aktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit startet am Aschermittwoch, dem 14. Februar, und endet am Karsamstag, dem 30. März, wie die Evangelische Kirche von Westfalen als Koordinatorin der 24 Veranstalter am Donnerstag in Schwerte mitteilte.

Thailands Kampf um Demokratie

Demokratie muss man immer wieder erkämpfen – zum Beispiel auch in Thailand. Dort kämpft die junge Move Forward Party für demokratische Reformen; sie will etwa die drakonischen Strafen für jede Kritik am Königshaus abschaffen. Trotz Schikanen hat sie die Wahlen im vergangenen Jahr klar gewonnen. Aber regieren darf sie nicht. Erst haben Vertreter des Militärs und des konservativen Establishments in der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, das verhindert, dann ist der Bündnispartner von Move Forward zu deren Lager übergelaufen und stellt nun den Ministerpräsidenten.

Migrationsexperte hält Wirkung der Bezahlkarte für überschätzt

Düsseldorf - Nach Einschätzung des Migrationsforschers Herbert Brücker wird die Einführung einer bundesweiten Bezahlkarte für Asylbewerber nicht dazu führen, dass Asylantragszahlen reduziert oder Rücküberweisungen in die Herkunftsländer verhindert werden. „Die Effekte, die man sich von einer Bezahlkarte für Asylbewerber erhofft, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eintreten“, sagte der Migrationsexperte vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

UN-Chefs warnen vor katastrophalen Folgen des Gaza-Zahlungsstopps

Genf - Die Chefs der UN-Hilfsorganisationen haben vor den "katastrophalen” Konsequenzen des Zahlungsstopps für das Palästinenserhilfswerk UNRWA gewarnt. Die Regierungen müssten die Aussetzung der Finanzüberweisungen überdenken, betonten der Nothilfekoordinator Martin Griffiths und weitere Repräsentanten in einer Erklärung, die in der Nacht zum Mittwoch in Genf verbreitet wurde.

Afrika-Cup: Ein Kontinent im Fußballfieber

Nairobi/Abidjan -  Obwohl das kenianische Team wegen Korruptionsskandalen im Fußballbund nicht beim Afrika-Cup mitspielen darf, drängen sich die Zuschauer in einem spartanisch eingerichteten TV-Raum in Nairobis Stadtviertel Kibera vor den Bildschirmen. Auf dem linken Fernseher ist das Match Südafrika gegen Tunesien zu sehen, rechts spielt Mali gegen Namibia. Während es hier in Ostafrika schon dunkel ist, taucht die untergehende Sonne die Stadien in der westafrikanischen Elfenbeinküste zu Beginn der Matches in goldenes Abendlicht.

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