Ruanda

Der Genozid in Ruanda liegt mehr als ein Vierteljahrhundert zurück, doch wirkt er noch heute nach. Beobachter sehen darin einen Grund, warum Brüssel die Menschenrechtslage in dem Land nicht deutlicher anspricht.
Nur drei Prozent der afrikanischen Bevölkerung sind gegen Covid-19 geimpft, während in den reichen Ländern über "booster shots" und die Immunisierung von Kleinkindern debattiert wird. Immerhin: Deutschland schiebt erste Projekte zur Produktion von Vakzinen in Afrika an.
In Ruanda leiden überdurchschnittlich viele Menschen an psychischen Erkrankungen. Es fehlt an Psychiatern, Medikamenten und kommunalen Gesundheitszentren. Die Regierung will die Situation verbessern – mit Hilfe der Pharmaindustrie.
Ruandas Präsident Paul Kagame hat Staat und Gesellschaft militarisiert. Oppositionelle sehen darin Anzeichen einer Militärdiktatur – doch in Krisen vertrauen viele Ruander auf die Streitkräfte.
In Ruanda ist der Regierungskritiker und wegen der Rettung von Tutsi bekannte Ex-Hotelmanager Paul Rusesabagina festgenommen worden.
In wenigen Minuten liefern Drohnen in Ruanda Blutkonserven, Medikamente und Impfstoffe in entlegene Gebiete
Von wegen perspektivlos: Afrikas Jugend ist sehr optimistisch, was ihre Zukunft angeht – sie hat aber keine rosa Brille auf. Das geht aus dem African Youth Survey hervor.
Die katholische Kirche wird im Zentrum von Ruandas Hauptstadt Kigali eine Kathedrale auf dem Gelände des ehemaligen Nyarugenge-Gefängnisses bauen. Der Präsident des Landes und die Kirchenführung sind begeistert von den Plänen, manche Ruander nicht so sehr.
Ruanda gibt sich als Vorbild für wirksame Armutsbekämpfung. Kritiker sagen, das Regime fälsche dazu die Statistiken. Stimmt das? Und wie reagieren Geberländer?
Die Gewalt war absehbar. Experten sind überzeugt, dass auch die Bundesregierung Hinweise für einen Völkermord in Ruanda erhielt. Doch die Dokumente sind unter Verschluss.
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