Reichtum

Sambia im südlichen Afrika wandelt sich, wie ein Gang durch die Hauptstadt Lusaka deutlich macht. Schicke Viertel entstehen dort für die wachsende Mittel- und Oberschicht. Aber selbst hier zeigt sich die breite Kluft zwischen Arm und Reich, die das Land auch heute noch kennzeichnet.
Während die Superreichen in Nigeria in Privatjets durch die Welt reisen, plündern die Armen Lebensmittellager, um etwas zu essen zu haben. Die Ungleichheit im bevölkerungsreichsten Land Afrikas hat obszöne Ausmaße angenommen.
Die neoliberale Politik hat ein Wirtschaftssystem geschaffen, das Vermögensbesitzer reich und einen Großteil der Arbeitenden arm macht. Ein Grundeinkommen wäre ein wichtiger Ansatz, dies zu ändern.
Die Forderung nach einer Reichensteuer gewinnt international an Fahrt, auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat sich unlängst prominent dafür ausgesprochen. Über die Erfolgsaussichten sind sich Fachleute uneins.
In Algerien beschäftigt der informelle Sektor die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung; er erzielt hohe Profite, entzieht sich aber jeder Besteuerung. Dem Staat entgeht so ein großer Teil der Einnahmen, die für soziale Sicherungssysteme gebraucht würden.
Im christlichen Süden Nigerias können Bestattungsfeiern tagelang dauern und Familien in Schulden stürzen. Die Kritik daran wird lauter, auch in den Kirchen, doch Verfechter der Tradition kümmert das wenig.
Ein georgischer Milliardär lässt in ärmlichen Regionen riesige Bäume ausgraben und über das Schwarze Meer in seinen Privatgarten bringen. Die georgische Dokumentar-filmerin Salomé Jashi schildert diese moderne Hybris in langen meditativen Bildfolgen. 
Eine Ökonomin erklärt, warum und wie man dem Reichtum Grenzen setzen sollte.
James Ferguson plädiert in seinem neuesten Buch für ein radikales Umdenken bei der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums.
Religion und Geld berühren sich auf vielerlei Weise. Gläubige spenden für ihr Seelenheil und ihre Religionsgemeinschaft – wie hier vor einem Bild des Dalai Lama in einem Kloster in Ladakh. Geldanleger beten, damit ihre Geschäfte gut laufen. Und sowohl wirtschaftlicher Erfolg wie freiwillige Armut finden den Segen vieler Religionen.
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