Amnesty fordert Freilassung von Oppositionellen in Tunesien

Frankfurt a.M./Tunis - Amnesty International ruft die tunesischen Behörden auf, sechs seit einem Jahr inhaftierte Regierungskritiker freizulassen. Die Oppositionellen würden aus politischen Gründen festgehalten, sagte die Amnesty-Direktorin für Nordafrika, Heba Morayef, am Freitag. Sie müssten unmittelbar aus der Haft entlassen und die gegen sie erhobenen Vorwürfe fallengelassen werden.

Evangelische Kirche erinnert an Ausbruch des Ukraine-Kriegs

Hannover - Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, ihr Mitgefühl mit den Kriegsopfern zum Ausdruck gebracht. Diese zwei Jahre hätten einmal mehr gezeigt, was jeder Krieg mit sich bringe, sagte sie laut Mitteilung der EKD am Freitag: „so unendlich viel Leid, hunderttausendfachen Tod, unzählige Verletzte, Geflüchtete, verlorene Träume und verwaiste Kinder“.

Hilfsorganisationen: Auf neue Fluchtwelle aus Ukraine vorbereiten

Berlin - Deutschland und Europa müssen sich nach Einschätzung von Hilfsorganisationen auf eine mögliche neue Fluchtwelle aus der Ukraine vorbereiten. Wenn sich der Frontverlauf weiter in Richtung Westen verschieben sollte, sei dies „ein absolut realistisches Szenario“, sagte der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Um sich darauf vorzubereiten, müsse Geld bereitgestellt werden. Zudem müssten neue Partner für die humanitäre Hilfe vor Ort gefunden und mehr Flexibilität in den Hilfsprogrammen verankert werden.

Hilfsorganisationen: Seenotrettung nicht weiter behindern

Rom - Die Organisationen, die an Rettungsaktionen im Mittelmeer beteiligt sind, fordern die italienische Regierung dazu auf, diese Einsätze nicht länger zu behindern. Angesichts der mehr als 2.500 Männer, Frauen und Kinder, die im Jahr 2023 - dem tödlichsten seit 2017 - auf dieser Fluchtroute als tot oder vermisst gemeldet worden seien, werde deutlich, dass alle Rettungskapazitäten dringend benötigt würden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. In diesem Jahr seien bereits 155 Menschen als tot oder vermisst gemeldet worden.

Mehr als 100.000 Vertriebene im Kongo kehren in Heimatdörfer zurück

Kampala/Kinshasa - In der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 100.000 Vertriebene in ihre Heimatdörfer in der östlichen Provinz Ituri zurückgekehrt. Wie der UN-finanzierte Sender „Radio Okapi“ am Donnerstag berichtete, hatte sich die Sicherheitslage nach Kämpfen in den vergangenen Monaten in der Mahagi-Region wieder beruhigt. Laut lokalen Gemeindevertretern sei auch eine Rückkehr der Bevölkerung in der Djugu-Region zu beobachten.

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Sahel-Region

Westafrika hat seit 2020 eine Serie von Militärputschen erlebt, darunter in Burkina Faso, in Mali und im Niger. Weil die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas die Länder unter Druck gesetzt hat, zur Demokratie zurückzukehren, wollen die drei Sahelländer nun aus der Ecowas austreten. Kurz nach dieser Ankündigung waren Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und die parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Bärbel Kofler, in Nigeria und haben dort auch mit dem Präsidenten der Ecowas über die Folgen der Austritte gesprochen.

Für viele Argentinier liegt der Lohn nur knapp über der Armutsgrenze

Santiago de Chile, Buenos Aires - Für viele Argentinier reicht das Gehalt nur noch für das Nötigste. Die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung erhält einen Lohn, der allenfalls nur knapp über der Armutsgrenze liegt, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Demnach verdienten Ende des vergangenen Jahres 50 Prozent der Werktätigen weniger als umgerechnet 180 Euro pro Monat, während die Armutsgrenze bei 160 Euro lag. Hintergrund ist die anhaltende Inflation in dem südamerikanischen Land.

Menschenrechtler: Auslagerung von Asylverfahren "brandgefährlich"

Berlin - Mit Blick auf Vorschläge, Asylverfahren in außereuropäische Drittstaaten zu verlegen, warnen Menschenrechtsorganisationen vor den rechtlichen Folgen. Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Karl Kopp, sagte am Mittwoch in einem Online-Gespräch, „was in Deutschland und in der EU diskutiert wird, sind Teilausstiege aus dem Flüchtlingsschutz oder die Abschaffung des individuellen Asylrechts“. Vorschläge der CDU in diesem Zusammenhang seien „brandgefährlich“.
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