Heftschwerpunkt

Land gehört in Privatbesitz – sonst gibt es keinen Wohlstand. So zumindest sieht es die Weltbank. Die Menschenrechte und eine gerechte Landverteilung interessieren sie nicht. Höchste Zeit, dass andere Gremien mit mehr Legitimation die Führung in der globalen Landpolitik übernehmen.
In Kenia dürfen Frauen kein Land besitzen. So will es das traditionelle Recht, auch wenn die neue Verfassung etwas anderes sagt. Manche Frauen wollen das ändern, andere verzichten freiwillig.
Globale Regeln für den Umgang mit Landrechten sollen dazu beitragen, dass Geschäfte mit Land nicht auf Kosten der lokalen Bevölkerung gehen. Diese Regeln sind allerdings freiwillig. Wie ihre Anwendung überwacht werden soll, wird derzeit verhandelt.
So versteht der Westen Freizügigkeit: Agrarunternehmen nehmen riesige Landflächen in Besitz. Sie nutzen politische Rückendeckung und ziehen Kleinbauern über den Tisch.
Riesige Sojafarmen bedecken große Teile der Savannen Brasiliens. Im Land können die Agrarunternehmen ihre Produktion kaum noch ausweiten. Deshalb erwerben sie Anbauflächen im Ausland – neuerdings auch in Afrika.
Als studentenbewegter Linker zog Richard Lüers in den Bürgerkrieg von El Salvador. Dort schloss er sich dem „Revolutionären Volksheer“ an. Heute nimmt er täglich für ein rechtes Boulevardblatt Politiker aufs Korn.
Bedingungslose Treue oder kritische Begleitung: Diese Frage spaltet die Nicaragua-Bewegung bis heute. Journalisten hatten es schwer, objektiv über das zentralamerikanische Land und seine sandinistische Regierung zu berichten.
An vielen Orten haben Menschen aus wirtschaftlicher Not lokale Währungen geschaffen. Sie gelten neben dem offiziellen Geld und sind ein wichtiger Ansatzpunkt im Kampf für eine solidarische Wirtschaft.
Viele Südafrikaner fühlen sich den Palästi­nensern eng ver­bunden. Ihre einstigen Führer Mandela und Arafat sahen ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Feind – obgleich dieser in verschiedener Gestalt auftrat. Südafrikaner vergleichen ihr früheres Apartheidregime mit dem Staat Israel und rufen zu dessen Boykott auf.
Was haben deutsche Modeverkäuferinnen und Nähe­rinnen aus Bangladesch gemein? Mehr als man denkt. Beide Seiten solidari­sieren sich im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.
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