Entwicklungshilfe

Im Westen und Südwesten Äthiopiens hat die Regierung riesige Landflächen an Investoren verpachtet. Für die Menschen im Omo-Tal ändert sich das Leben dramatisch. Aber Stillstand ist keine Alternative.
Justizaufbau mit Fernsehkrimis: Westliche Entwicklungs­fachleute rümpfen die Nase, doch in den Wohnzimmern in Kabul kommt die Botschaft an.
Die EU-Kommission hat ein Bürgerbegehren abgelehnt, dass die Förderung von Abtreibungen in Entwicklungsländern stoppen will.
Die EU-Kommission will die Privatwirtschaft stärker für die Entwicklungszusammenarbeit gewinnen. Im Mai hat sie dafür einen Kriterienkatalog vorgelegt. Den nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen sind die Vorgaben zu schwammig und unverbindlich.

Das erste hochrangige Treffen der Global Partnership for Effective Development Cooperation fand Mitte April in Mexiko statt. Die Veranstaltung sollte dem Zusammenschluss von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern sowie der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft neuen Schwung geben. Doch das ist nicht gelungen.
Bis Ende des Jahres will Entwicklungsminister Gerd Müller ein Siegel für fair und umweltschonend produzierte Textilien einführen. Das ist ein ehrgeiziges Unterfangen, vor allem wenn der neue Standard den Massenmarkt erreichen soll und nicht nur die hochpreisige Nische. Dafür müssen sich beide Seiten von ihren Wunschvorstellungen verabschieden – die Textilhersteller ebenso wie die zivilgesellschaftlichen Initiativen für faire Kleidung.
Eine Woche lang hielten im Mai Vertreterinnen und Vertreter entwicklungspolitischer Organisationen Mahnwache vor dem Bundeskanzleramt in Wien. Im Rahmen der Kampagne „Mir wurscht?“ protestierten sie gegen die Kürzung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Selbst in den Regierungsparteien regt sich Unmut.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Schweizer Außendepartements erhält einen neuen Direktor: Der derzeitige Schweizer Botschafter in Washington, Manuel Sager, folgt zum 1. November auf Martin Dahinden. Kritiker fürchten, dass die Entwicklungspolitik künftig noch stärker außenpolitischen Interessen untergeordnet wird.
Hissène Habré ließ als Präsident des Tschad in den 1980er Jahren ganze Dörfer von Volksgruppen auslöschen, die er als Gegner ansah. Auch bei Angehörigen seines eigenen Klans, den Gorane, hatte er keine Skrupel: Die Männer auf unserem Titelbild wurden wie Tausende politische Gefangene von der Geheimpolizei brutal gefoltert. Nun können die Opfer endlich auf Genugtuung hoffen.
Eine gängige Begründung für Entwicklungshilfe ist, sie könne helfen, die Ursachen für Immigration aus armen Ländern zu beseitigen. Laut einer neuen Studie des Center for Global Development ist das jedoch ein Irrglaube.
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