Bonn, Bremen, Hamburg, Kiel, Tübingen, Würzburg und der Enzkreis in Baden-Württemberg haben sich in einem Memorandum of Understanding zu den gemeinsamen Aktivitäten beim Klimaschutz bekannt. Im nächsten Jahr werden sie ihre Handlungsprogramme erarbeiten und abstimmen. Jede Kommune soll sich eigene Schwerpunkte setzen. Dazu sollen auch Kommunalexperten aus Deutschland und Afrika ihre Erfahrungen austauschen. Die afrikanischen Städte wünschen sich vor allem deutsche Expertise für die Nutzung von Regenwasser, das Management von Abfällen und die Wiederaufforstung.
Autorin
Claudia Mende
ist freie Journalistin in München und ständige Korrespondentin von „welt-sichten“. www.claudia-mende.deDie Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit will bis 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen mit ihren afrikanischen Partnerstädten zu Klimapartnerschaften vernetzen. Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 (LAG) in Nordrhein-Westfalen will sie das Potenzial und Know-how deutscher Städte und Gemeinden beim Klimaschutz international nutzbar machen.
„Obwohl Subsahara-Afrika nur drei Prozent der globalen Treibhausgase verursacht, sind die Auswirkungen des Klimawandels hier besonders stark zu spüren“, sagte die Leiterin der Servicestelle, Anita Reddy, in Daressalam. Das Klima in Tansania werde sich laut Schätzungen bis zum Jahr 2100 um bis zu vier Grad Celsius erwärmen. Dies wirke sich vor allem schädlich auf die Ernten aus. Experten rechnen damit, dass die Erträge beim Hauptnahrungsmittel Mais bis zum Jahr 2080 um ein Drittel sinken, bei Sorghum und Hirse wird ein noch stärkerer Rückgang befürchtet.
„Ein effektiver Klimaschutz, wirksame und sozial verträgliche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und eine nachhaltige Entwicklung müssen in den Kommunen verwirklicht werden“, betonte Reddy. Sie sollten dabei unterstützt werden, ihre Entwicklung direkt auf erneuerbaren Energien aufzubauen – anstelle einer fossilen Gesellschaft nach dem Vorbild der Industrieländer, die für den Klimawandel verantwortlich ist. Darüber hinaus fördert die Servicestelle finanziell das Jugendprojekt der südafrikanischen Initiative „90 by 2030“. Die Initiative wirbt dafür, mit Hilfe eines veränderten Lebensstils den „ökologischen Fußabdruck“ Südafrikas zu verringern und den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 90 Prozent zu reduzieren.
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