Landenteignung ist keine Seltenheit im südostasiatischen Raum. Betroffen sind vor allem indigene Gemeinschaften und Kleinbäuer*innen. Die Studie „Good Practices in Land Rights Work“ macht deutlich, dass Organisationen der Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle im Kampf für die Landrechte indigener Gemeinschaften spielen. So geben sie etwa Hilfe für gewaltfreie Lösungen von Landkonflikten und für eine faire Aufteilung von Land, besonders auch an marginalisierte Gruppen.
Die Studie wertet Berichte von zwölf Partnerorganisationen von Brot für die Welt aus, die aus Indonesien, Myanmar, den Philippinen, Laos und Vietnam stammen. Diese handeln von ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften. Ein zentraler Punkt, der daraus hervorgeht, ist: Partnerorganisation müssen sich ihre eigene Rolle im Verhältnis zu indigenen Gruppen bewusst machen. Dazu gehört, dass sie Hilfe anbieten, sich aber nicht aktiv an den Entscheidungen beteiligen. Die müssen indigene Gemeinschaften selbstständig treffen können – unterstützt von Fachleuten wie Juristen.
Zudem ist es wichtig, die Anliegen aller Gemeinschaftsmitglieder einzubeziehen, ungeachtet ihres Alters oder Geschlechts. Bündnisse sind unverzichtbar, um im Verbund mehr mediale Aufmerksamkeit weltweit auf auf den Kampf um Landrechte zu ziehen. Außerdem ist der Einsatz gegen Landenteignung oft gefährlich, wer dafür eintritt, wird häufig kriminalisiert; daher sind Vorkehrungen für ihre Sicherheit immer erforderlich. Auch Beistand im Sinne emotionaler Unterstützung zu leisten, gehört zu den Aufgaben der Partner. Und lokale Gemeinschaften sowie nationale und internationale nichtstaatliche Organisationen sollten sich untereinander vernetzen, um die Landrechte für indigene Gemeinschaften in Südostasien auf lange Sicht zu sichern.
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