Buchtipps
Juan Martín Guevara gibt in der Biografie seines Bruders intime Einblicke in das Leben eines Volkshelden. Und rechtfertigt dabei auch dessen dunkelste Seiten.
Nach kurzem Erstaunen über die Proteste von 2011 erscheint der Nahe Osten heute wieder als hoffnungslos rückständig und autoritär. Die Autoren des Sammelbandes hinterfragen diese Sicht und beschreiben einen Umbruch, der noch lange nicht abgeschlossen ist.
Junge Leute mit langen Haaren, Piercings, Tattoos und schwarzen Klamotten passen kaum in das gängige Bild vom Nahen Osten. Und doch sind sie ein Teil davon, wie der britische Journalist Orlando Crowcroft zeigt. Er hat mit jungen Rockmusikern gesprochen, illegale Konzerte in Wohnzimmern und Hinterhöfen besucht und darüber ein packendes Buch verfasst.
Als Anfang der 1980er Jahre die Zuckerpreise sinken und die Arbeitslosigkeit steigt, erlaubt Staatschef Fidel Castro Kubanerinnen und Kubanern, ins Ausland zu gehen. Die folgende Massenflucht ist das Leitmotiv von Wendy Guerras autobiographischem Roman „Alle gehen fort“.
Hannes Bahrmann schildert Aufstieg und Machterhalt des Familienclans Ortega-Murillo in Nicaragua und vergleicht dessen Herrschaft mit der einstigen Somoza-Diktatur. Der Vergleich hinkt, ist aber nicht völlig aus der Luft gegriffen, wie das Buch belegt.
In ihrem Roman erzählt die auf Mauritius geborene Autorin Shenaz Patel von der hierzulande kaum bekannten Zwangsumsiedlung der Chagossianer durch die Briten. Das ist ebenso spannend wie lesenswert.
Am Beispiel der Diktatoren-Cliquen in fünf zentralasiatischen früheren Sowjetrepubliken beschreiben die Autoren die fatalen Auswirkungen von unbeschränkter Macht ohne Legitimität – und die Mitschuld des Westens daran.
Mit seinen Thesen zur Rettung der Welt durch kurze Arbeitszeiten, offene Grenzen und ein bedingungsloses Grundeinkommen weckt der niederländische Historiker Rutger Bregmann alte Utopien wieder zum Leben.
In ihrem Buch über den Klimawandel in Chile kommt Elisabeth Holzner zu dem Schluss, dass sich die chilenische Regierung nur pro forma mit Umweltproblemen auseinandersetzt, sie de facto aber ignoriert. Konkrete Belege liefert sie für ihre Thesen allerdings kaum.
Ferry Maier berichtet als ehemaliger Abgeordneter der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und Generalsekretär des Vereins „Österreich Hilfsbereit“ glaubhaft und mit Wut im Bauch, wie die Politik während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 versagt hat.
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