Indonesien

Arme Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern haben im Kampf gegen den Hunger wenig Vertrauen in ihre Regierungen: Sie stellen deren Ernährungs-programmen ein überwiegend schlechtes Zeugnis aus.
Der „Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl“ will sich für eine umwelt- und sozialverträgliche Produktion des begehrten Rohstoffs einsetzen. Er ist wiederholt als wirkungslos kritisiert worden. Eine neue Studie betätigt die Kritik.
Die meisten indigenen Völker sind Minderheiten in ihrem Staat. Seit langem streiten sie für ihr Selbstbestimmungsrecht, das die UN-Generalversammlung vor sieben Jahren schließlich anerkannt hat – auf dem Papier. Eine Weltkonferenz im September soll helfen, es auch umzusetzen, doch sie droht jetzt zu scheitern.
Procter & Gamble will bis 2020 auf Palmöl verzichten, für das Regenwald zerstört wurde. Doch wie stellt der Konsumgüter-Multi sicher, dass das Öl wirklich grün und fair produziert wird? Die gängigen Zertifikate greifen zu kurz.
Indonesien ist zum Schwellenland aufgestiegen und hat beim Pro-Kopf-Einkommen Länder wie Ägypten und Georgien seit 2009 überholt. Dieser Weg kann zum modernen Industrieland führen wie im Falle Taiwans oder Süd­koreas. Doch er kann auch in einer Sackgasse enden: in der „Falle der mittleren Einkommen“.
Im westlichen Teil von Neuguinea kämpfen die Papua seit Jahrzehnten um ihre Unabhängigkeit von Indonesien. Doch die Regierung in Jakarta will unter allen Umständen an dem Gebiet festhalten – wegen der Bodenschätze.
Seit dem Tsunami vor 10 Jahren ist vieles besser geworden in Aceh. Die Zivilgesellschaft bleibt aber schwach und könnte Unterstützung gut gebrauchen. Doch die internationalen Helfer sind längst weg.
Der Begriff „Entwicklung“ hat in Indonesien keinen guten Klang. Er gilt als Synonym dafür, dass sich Politiker, Geschäftsleute und Beamte schamlos selbst bereichern. Die Bevölkerung hingegen geht leer aus.
In Indonesien leben über 191 Millionen Muslime, mehr als in jedem anderen Land. Oft kommt es zu Spannungen mit Christen, aber auch zwischen unterschiedlichen Richtungen des Islam. Der katholische Theologe Franz Magnis-Suseno erklärt, wo fundamentalistische islamische Gruppen Zulauf finden und warum Katholiken zuweilen den längeren Atem haben.
Indonesien ist keine lupen­reine Demokratie. Einige Provinzfürsten wollen das auch gar nicht. Doch die Bevölkerung setzt zunehmend auf unverbrauchte Reformpolitiker.
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