Deutschland und Italien sind hauptverantwortlich dafür, dass die Hilfsversprechen von Gleneagles für Afrika verfehlt wurden. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige Data-Bericht der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation ONE. Entgegen den Zusagen beim G7/G8-Gipfel im schottischen Gleneagles 2005, die staatlichen Entwicklungsleistungen (ODA) zu erhöhen und davon die Hälfte für Subsahara-Afrika vorzusehen, habe Deutschland lediglich 18 Prozent der ODA-Erhöhungen für Afrika bereitgestellt. Der Schnitt der OECD-Geberländer liege bei 43 Prozent. Dennoch wertet die Lobbyorganisation Gleneagles als Erfolg. Die zusätzlichen Finanzmittel hätten sich günstig auf zahlreiche Armutsindikatoren ausgewirkt. Mit Auslaufen der Gleneagles-Vereinbarungen sei es jetzt notwendig, andere zusätzliche Finanzierungsquellen zu erschließen und die Wirksamkeit der Hilfe zu erhöhen, fordert ONE. Dazu zählten etwa Fonds, an denen neben staatlichen Gebern auch private Investoren beteiligt sind, oder auch „Diaspora-Bonds", mit denen Migranten die Finanzkraft ihrer Heimatländer stärken könnten.
(di)
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