Die Schweiz belegt auf der Rangliste der größten Schattenfinanzplätze den Spitzenplatz. Damit trägt das Land laut dem Schattenfinanzindex 2011 des Netzwerks Steuergerechtigkeit mehr als jeder andere Staat zur internationalen Steuerflucht und der Verschleierung von anderen unlauteren Finanztransaktionen bei. Die Schweiz sei nicht nur eine der bedeutendsten Finanzdrehscheiben, sondern falle auch durch außergewöhnliche Intransparenz auf, heißt es in dem Index. Damit werden 73 Länder und Gebiete nach dem Grad ihrer Intransparenz bewertet. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Cayman Inseln und Luxemburg, Deutschland nimmt Rang 9 ein. Seit dem Stichtag der Erhebung, dem 1. Januar 2011, hat die Schweiz einige Verbesserungen vorgenommen. So wurden mit mehreren Ländern Doppelbesteuerungsabkommen in Kraft gesetzt, die eine internationale Steueramtshilfe nach OECD-Standard vorsehen. Sie kamen allerdings meist auf starken Druck von außen zustande. Insbesondere Entwicklungsländer, die kaum über Druckmittel verfügen, profitieren davon kaum. Potentatengelder aus Tunesien, Ägypten und Libyen, wie sie jüngst entdeckt wurden, weisen nur zu deutlich auf die nach wie vor bestehenden Mängel im schweizerischen Geldwäschereigesetz hin.
(bfa/uaj)
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