Ein Vertrag, der die weitere Förderung von fossilen Brennstoffen verbietet, ist „ein entscheidendes Element bei der Bewältigung der drohenden Klimakrise“ – das sagte Allwyn D'Silva, Weihbischof von Bombay, der bei der Föderation Asiatischer Bischofskonferenzen (FABC) für Klimafragen zuständig ist, Anfang August in einer Videobotschaft an das Team der Kampagne für ein weltweites Verbot der Förderung fossiler Brennstoffe (Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty, FFNPT). Der FABC gehören 19 Bischofskonferenzen in Süd-, Südost-, Ost- und Zentralasien an. „Wir stehen auf Ihrer Seite und werden das Unsere dazu beitragen, dass es auf dem nächsten internationalen Klimagipfel zu einem solchen Vertrag kommt“, sagte D’Silva.
Die FFNPT-Kampagne ist eine Initiative der beiden Pazifikstaaten Vanuatu und Tuvalu und wurde erstmals im September 2022 bei der UN-Vollversammlung und zwei Monate später bei der Internationalen Klimakonferenz COP 27 in Ägypten vorgestellt. Ziel ist ein international bindender Vertrag, der alle neuen Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas oder Kohle verbietet. Hintergrund ist die Feststellung, dass zwar in allen bisherigen Klimaverträgen die Reduzierung von CO2 als Ziel vorgegeben, die Förderung von fossilen Brennstoffen aber nicht begrenzt wird. Unterstützt wird die Initiative mittlerweile von der Weltgesundheitsorganisation, mehr als 2000 zivilgesellschaftlichen Organisationen, dem EU-Parlament, 89 Städten, Bezirken und Regionen weltweit, 600.000 Einzelpersonen, dem Vatikan und zahlreichen anderen glaubensbasierten Organisationen, die nach Angaben der FFNPT-Kampagne 1,5 Milliarden Menschen vertreten.
Treffen der Religionen vor der Klimakonferenz
Auch bei den internationalen Klimakonferenzen wollen die Religionsführer eine stärkere Rolle spielen. So wird es vor dem nächsten Klimagipfel in Abu Dhabi (COP 28) zum ersten Mal ein offizielles Gipfeltreffen der Religionsführer aus aller Welt zum Thema Klimawandel geben. Organisiert wird das Treffen vom Muslim Council of Elders, dem Vatikan und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP.
Zu der zweitägigen Veranstaltung Anfang November werden Glaubensführer, die die wichtigsten Religionen der Welt vertreten, sowie Wissenschaftler und Umweltexperten erwartet, die sich mit dem Zusammenspiel von Glauben und Wissenschaft befassen und empirischen Beweise mit spirituellen Lehren verknüpfen wollen. Auch sollen Strategien erarbeitet werden, wie die Stimmen der Religionsoberhäupter zu Fragen der Klimagerechtigkeit stärker wahrgenommen und Basisgemeinschaften besser in eine nachhaltige Entwicklung einbezogen werden können.
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