Deutschland kann sich mehr engagieren

Pazifik
Die pazifischen Inselstaaten werden von Großmächten umworben. Deutschland ist bisher wenig beteiligt und sollte seine Chancen für engere Beziehungen auf Augenhöhe nutzen, sagt eine neue Studie.

Im Pazifik liegt eine Vielzahl von Inselstaaten, deren Fläche und Bevölkerung klein sind, die sich aber über ein riesiges Meeresgebiet erstrecken – zusammen macht es ein Fünftel der Erdoberfläche aus. Der geostrategische Wettbewerb um diese Region ist neu entbrannt, seit China dort Einfluss sucht, heißt es in einer neuen Studie aus dem GIGA in Hamburg. Neben den USA, Australien und Neuseeland mischen auch vermehrt Japan, Südkorea und sogar Golfstaaten mit.

Auf eher niedrigem Niveau verstärkt Deutschland seine Beziehungen zu den pazifischen Inselstaaten, so die Studie – etwa mit der Eröffnung einer Botschaft in Fidschi, einer deutsch-pazifischen Parlamentariergruppe, Wissenschaftsaustausch sowie zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Netzwerken. Daran anknüpfend könnten die Beziehungen ausgebaut werden. Das Erbe der deutschen Kolonialzeit werde im Pazifik nicht als sehr belastend gesehen; Berlin genieße relativ großes Vertrauen, auch in der für den Pazifik wichtigen Klimapolitik. 

Die Fachleute des GIGA empfehlen, die Beziehungen mit den Inselstaaten zu verstärken – etwa die diplomatische Vertretung, aber auch die Entwicklungszusammenarbeit und die Wissenschaftskooperation. Dabei solle Deutschland stärker mit Regionalorganisationen als mit einzelnen Staaten zusammenarbeiten. Berlin müsse die Region als Mitgestalter etwa beim Klimaschutz sehen statt bloß als Opfer der Erderhitzung. Und die Zusammenarbeit solle sich nicht wie bisher stark auf das Thema Klimawandel konzentrieren; wichtige Arbeitsschwerpunkte könnten etwa Trinkwasserversorgung, Meeresschutz und Abfallentsorgung sein.
 

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