Und wie immer in Kreisen der Mächtigen sind persönliche Querelen für Unbeteiligte bedrohlich. In diesem Fall für die Gates-Stiftung und alle, denen sie zu Hilfe eilt. Immerhin rund fünf Milliarden US-Dollar vergibt die im Jahr, um die Welt besser zu machen. Während Bill dabei auf technischen Fortschritt schwört, etwa bei Impfstoffen und Gen-Saatgut, setzt sich Melinda für die Förderung von Bildung und Geschlechtergleichheit ein. Von der Steuerung der guten Werke wollen aber beide nicht lassen und weiter die Stiftung gemeinsam führen.
Da geht nun bei vielen Zuwendungsempfängern – von Hilfswerken über Forschungsgruppen bis zur Weltgesundheitsorganisation – die Sorge vor einem Rosenkrieg im Hause Gates um. Auflösen kann man die Stiftung ja nicht. Wer wird sich also bei der Geldvergabe durchsetzen? Oder wird Melinda gar mit ihrem Vermögensanteil selbst stiften gehen und vielleicht Ökolandwirtschaft propagieren, wo ihr Exgatte sich für Gen-Saatgut starkmacht? Oder Artemisinintee anstelle einer Malariaimpfung? Die Zukunft der Welt, so scheint es, ist dank einer Ehekrise plötzlich wieder offen.
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