Der Einsatz für Menschenrechte ist riskant, doch der Kampf gegen großflächigen Bergbau, Abholzungen und große Staudammprojekte ist noch gefährlicher, sagt Erika Guevara-Rosas von Amnesty International. Menschenrechts- und Umweltaktivisten seien oft Drohungen und Anfeindungen ausgesetzt, heißt es in dem Report der Menschenrechtsorganisation.
Das zeigt sich besonders in Lateinamerika. Fast zwei Drittel aller 185 Morde, die 2015 weltweit an Umweltaktivisten verübt wurden, fanden dort statt, berichtet die nichtstaatliche Organisation Global Witness. Am gefährlichsten ist es in den zentralamerikanischen Staaten Honduras und Guatemala. Dort wurden im vergangenen Jahr acht beziehungsweise zehn Umweltaktivisten ermordet, was gemessen an der Einwohnerzahl die höchsten Mordraten weltweit sind.
Der Mord an der honduranischen Umweltaktivistin Berta Cáceres im März 2016 hat international Aufsehen erregt. Geändert hat sich dort seitdem wenig: Die staatlichen Schutzmechanismen seien wirkungslos, heißt es bei Amnesty. Dass die öffentliche Unsicherheit gewollt ist, haben Kathrin Zeiske und Øle Schmidt bereits diesen Juni in „welt-sichten“ berichtet. Vom Staat dürften Aktivisten keine Hilfe erwarten, stattdessen schürten politische Eliten systematisch Angst, um Projekte durchzusetzen.
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