Die Broschüre „Kritisch nachgefragt: Die Entwicklungszusammenarbeit“ ist seit April über die Homepage der AG Globale Verantwortung abrufbar. Im Vorwort heißt es, sie stelle „den Versuch dar, auf häufig vorkommende, oft sehr pauschalierende Fragen und Haltungen sachlich und erklärend zu antworten“. Auf die Frage, was denn das Geberland von der Hilfe habe, heißt es etwa, die Ausgaben „sollten als solidarischer Beitrag der privilegierten Länder gesehen werden“. Es gehe darum, „Menschen zu unterstützen, denen grundlegende Rechte vorenthalten werden. Die Frage des Eigennutzens sollte in diesem Zusammenhang nachrangig sein“.
Die Broschüre geht auch auf den Vorwurf ein, die Entwicklungshilfe sei in Wahrheit dazu da, einem Heer von Menschen bei uns Arbeitsplätze zu sichern. Es handle sich um „hoch spezialisierte Fachkräfte“, die für Planung und Qualitätskontrolle unentbehrlich seien: „Sie erbringen Leistung und haben Anspruch auf Entlohnung.“ Ferner gebe es eine Vielzahl von Menschen, die sich ehrenamtlich für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in Entwicklungsländern einsetzen.
Ein Glossar soll das für Laien oft unverständliche entwicklungspolitische Kauderwelsch verständlich machen
Entgegengetreten wird auch dem Vorwurf, Milliarden an Entwicklungshilfe, die im vergangenen halben Jahrhundert von den Industriestaaten in den Süden geflossen sind, hätten nichts bewirkt. Als Erfolg wird etwa angeführt, dass zwischen 1990 und 2010 mehr als zwei Milliarden Menschen verbesserten Zugang zu Trinkwasser erhalten hätten. „Die Zahl der Kinder ohne Bildung sinkt weltweit – wenn auch langsam.“ Auch der Anstieg der Lebenserwartung in Entwicklungsländern und das Sinken der Kindersterblichkeit wird der Entwicklungszusammenarbeit zugeschrieben. Leider fehlen dazu Verweise zu zuverlässigen Quellen, die das belegen. Ein Glossar soll das für Laien oft unverständliche entwicklungspolitische Kauderwelsch verständlich machen.
Finanziert hat die Broschüre die staatliche Entwicklungsagentur ADA – im Rahmen eines Projekts zur Wirksamkeit von Entwicklungsarbeit.
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