Private Organisationen haben 2009 erstmals mehr Entwicklungshilfe geleistet als die Regierung. Das geht aus der Studie „Österreichische Entwicklungspolitik 2009“ der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) hervor. Sie analysiert sowohl die öffentlichen Leistungen als auch die Mittel österreichischer nichtstaatlicher Organisationen (NGOs) für Entwicklungsländer. Demnach waren die aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen aufgebrachten Eigenmittel der NGOs mit rund 100 Millionen Euro im Jahr 2009 erstmals höher als die Ausgaben der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit für Programme und Projekte. Diese betrugen 2009 rund 90 Millionen Euro; das ist ein Rückgang von zwölf Prozent gegenüber 2008.
Unter den nichtstaatlichen Hilfsorganisationen bilden die katholischen Werke die größte Gruppe. Danach folgten 2009 Ärzte ohne Grenzen, SOS Kinderdorf, Concordia Austria, das Österreichische Rote Kreuz, Licht für die Welt, Menschen für Menschen, UNICEF Österreich, World Vision und der Entwicklungshilfe-Klub. Von diesen zehn stammten laut ÖFSE 2009 rund 86 Prozent der privaten Entwicklungshilfe-Mittel. Die übrigen 14 Prozent kommen von kleineren Organisationen, die einzelne Projekte in Entwicklungsländern fördern oder in Österreich entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit treiben.
(rld)
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