Erstmals, so das BMZ, werde mit dem Entwurf „Zehn Ziele für die Bildung“ eine entwicklungspolitische Strategie entworfen, die den gesamten Bildungsbereich in den Blick nimmt: von der Grund- und Sekundarbildung über die berufliche Bildung und die Hochschulbildung bis hin zur Erwachsenenbildung. Bildung für alle, so heißt es in dem Entwurf, sei nicht nur eine Forderung der UN-Millenniumsziele 2 und 3, sondern zugleich ein „wesentliches Mittel“, um die Ziele insgesamt erreichen zu können. Hierfür müssten auch die Partnerländer stärker als bisher in die Verantwortung genommen werden; häufig fehle bis jetzt der politische Wille hierzu.
Autor
Johannes Schradi
war bis Frühjahr 2013 Berlin-Korrespondent von „welt-sichten“.Der Zehn-Punkte-Katalog nennt als oberstes Ziel die Überwindung von Bildungsarmut. Eine „Schlüsselstellung“ nimmt weiterhin die Grundbildung ein. Stärker ausgebaut werden soll insbesondere die berufliche Bildung und – entsprechend der neuen Wirtschaftsorientierung des BMZ – die Ausbildung von Fach- und Führungskräften für Unternehmen. Insgesamt soll die bilaterale Bildungsförderung gestärkt werden, aber auch multilaterale Ansätze wie etwa die Fast Track Initiative sollen vorangetrieben werden. Die interessierte Öffentlichkeit ist aufgefordert, den Strategieentwurf via Internet mit weiterzuentwickeln (bildung@bmz.bund.de).
Die Entwicklungshilfe für Bildung in Afrika soll bis 2013 verdoppelt werden. Diese Ankündigung des BMZ komme „fünf vor Zwölf“, erklärte die Schirmherrin der deutschen Sektion des internationalen Aktionsbündnisses Globale Bildungskampagne, Gesine Schwan, bei einem Treffen mit Entwicklungsminister Dirk Niebel. Wenn die internationale Unterstützung für „Bildung für alle“ weiter so mager ausfalle wie bisher, könnten 2015 mehr Kinder als die heute 67 Millionen ohne Schulbildung sein. Die Hilfsorganisation Oxfam mahnte, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen. Mit den vorgesehenen Kürzungen des BMZ-Haushalts werde das kaum möglich sein. Die notwendigen Steigerungen bei Bildung dürften nicht auf Kosten anderer wichtiger Bereiche gehen.
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