Buchtipps
In seinem Essayband kritisiert Ingolfur Blühdorn den Ressourcen verschwendenden Lebensstil eines seiner Einschätzung nach selbstgerechten ökologischen Milieus.
Der vom Evangelischen Missionswerk (EMW) herausgegebene 51. Band des Jahrbuchs Mission beschäftigt sich mit seinem Fokus auf Gewalt, Widerstand und Versöhnung geradezu prophetisch mit heutigen Konfliktherden.
Etwa ein Drittel der insgesamt 3144 Kilometer langen Grenze zwischen den USA und Mexiko ist mit einem Zaun gesichert. Bereits im Jahr 2008 – also lange vor Donald Trumps Mauerfantasien – begann das US-amerikanische Heimatschutzministerium mit dem Bau der Grenzanlage zur Abwehr von Migranten und Schmugglern. Die Anthropologen Miguel Díaz-Barriga und Margaret Dorsey haben erforscht, wie die Bewohner der Grenzorte auf US-amerikanischer Seite den Zaun wahrnehmen.
Drei Jahre Recherche, 20 Länder, 400 Interviews: Der Journalist Peter Tinti und die Kriminologin Tuesday Reitano haben sich auf die Spur der Schleusernetzwerke von Flüchtlingen und Migranten gemacht, die nach Europa wollen. Herausgekommen ist ein lebendig geschriebenes Buch, das die oft hochgefährlichen Fluchtrouten, etwa aus Syrien, nachzeichnet und dabei eine differenziertere Sicht auf das Vorgehen von Schleusern und Schleppern eröffnet.
Dieses Buch behandelt nicht in erster Linie Trends und Probleme der Migration, sondern verschiedene Theorien darüber. Es macht klar, wie stark gängige Vorstellungen über Migration von Vorurteilen und Interessen geprägt sind.
Das bedächtige Sozialdrama erzählt, wie der chinesische Turbokapitalismus die Sehnsucht der Bürger nach einem besseren Leben untergräbt. Die Protagonisten sind zwei verliebte Wanderarbeiter und ein älteres Ehepaar, das in Peking Opfer von Bauspekulanten wird.
Land Grabbing, Food Regime und Fracking – die Debatte über das Thema Landnutzung hat ihr eigenes Fachvokabular. Das Wörterbuch der Land- und Rohstoffkonflikte erläutert sie kurz, für Laien verständlich und im Zusammenhang mit dem großen Ganzen.
Die Brüder Óscar und Juan José Martínez aus El Salvador legen nach jahrelangen Recherchen ein vierteiliges Buch über die Wurzeln der Gewalt in ihrem Heimatland vor. Die Lektüre ist hochspannend und informativ.
John Judis und Tim Wu sehen beide die Demokratie in Gefahr – aber aus unterschiedlichen Gründen: Der eine warnt vor nationalistischen Bewegungen, der andere vor der Macht riesiger Firmen. Entsprechend gegensätzlich sind ihre Ratschläge zur Rettung der Demokratie.
Auf der Suche nach den Anfängen des Kolonialismus im südlichen Afrika lässt Petina Gappah fiktiv die Dienstboten des schottischen Afrikaforschers David Livingstone zu Wort kommen. Die multiperspektivische Geschichte ist nichts für sensible Gemüter.
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