Im Frankfurter Museum für Moderne Kunst interpretieren afrikanische Gegenwartskünstler das Werk des italienischen Dichters Dante Alighieri neu.
Sind religiöse Vorstellungen eindeutig einer bestimmten Kultur zuzuordnen? Oder sind Konzepte wie Göttlichkeit, Hoffnung und Verlust universeller Natur? Diesen Fragen geht die Ausstellung „Die Göttliche Komödie“ im Frankfurter Museum für Moderne Kunst nach.
Ausgangspunkt dafür ist Dante Alighieris (1265-1321) gleichnamiges Hauptwerk, das als Klassiker der abendländischen Literatur Generationen von europäischen Philosophen und Künstlern in ihrem Denken und Wirken geprägt hat. Nun interpretieren afrikanische Gegenwartskünstler vor unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen das Werk des italienischen Dichters neu.
Die Aufteilung der Schau folgt Dantes Dreiklang aus Hölle, Fegefeuer und Himmel, dreht allerdings die Reihenfolge um: Für Museumsbesucher beginnt die Reise durch die Reiche des Jenseits mit dem Himmel im ersten Stock, und wird mit jedem Stockwerk düsterer. In der „Hölle“ im dritten Stock etwa hängen Flaschen von der Decke, aus denen Milch und Wein in Teller tropfen – mit der Installation soll an die Opfer des Genozids in Ruanda erinnert werden.
Ausgestellt sind Arbeiten von mehr als 50 Künstlern aus 20 afrikanischen Ländern, die sich von Malerei über Fotografie bis zu Installationen und Performances der unterschiedlichsten Medien bedienen. Einige Werke wurden eigens für die Räume des Museums konzipiert.
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