Internationaler Haftbefehl gegen Junta-Chef in Myanmar beantragt

Frankfurt a.M., Den Haag - Wegen Verbrechen gegen die Rohingya will der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs den Chef der Militärjunta von Myanmar zur Rechenschaft ziehen. Karim Khan beantragte am Mittwoch Haftbefehl gegen General Min Aung Hlaing. Khan wirft dem Junta-Führer Verfolgung und Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya in den Jahren 2016 und 2017 und damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Hlaing war damals Armeechef.

Studie: Fast die Hälfte aller Binnenflüchtlinge leben in Afrika

Genf - Die Zahl der Binnenflüchtlinge in Afrika hat sich innerhalb von 15 Jahren verdreifacht. Zwischen 2009 und 2023 sei die Zahl derjenigen, die vor Gewalt oder Naturkatastrophen fliehen mussten und im eigenen Land Schutz suchen, auf 35 Millionen gestiegen, teilte das Internationale Beobachtungszentrum für Vertreibungen (IDMC) am Dienstag in Genf mit. Fast die Hälfte aller weltweit erfassten Binnenflüchtlinge lebe in afrikanischen Ländern.

Sudan: Militär will mehr humanitäre Hilfe zulassen

Nairobi/Port Sudan - Das Militär im Sudan hat angekündigt, mehr humanitäre Hilfe zuzulassen. Die Vereinten Nationen sollen Flughäfen im Süden des Landes anfliegen und dort Drehkreuze zur Verteilung der Hilfsgüter einrichten dürfen, erklärte Armee-Chef Abdel Fattah al-Burhan am Montagabend. Zudem werde UN-Personal erlaubt, Konvois zu begleiten und die Hilfslieferungen zu überwachen.

Honduras: Urteile gegen Mörder von Berta Cáceres bestätigt

Tegucigalpa, Mexiko-Stadt - Mehr als acht Jahre nach dem Mord an der indigenen Umweltschützerin Berta Cáceres hat der Oberste Gerichtshof von Honduras die Urteile gegen sieben der acht Attentäter bestätigt. Das gab die indigene Organisation COPINH, deren Leiterin Cáceres war, am Montag (Ortszeit) bekannt. Die Angeklagten, darunter der ehemalige Direktor des Energieunternehmens Desa, Robert David Castillo, waren zu Haftstrafen zwischen 22 und 50 Jahren verurteilt worden. Deren Verteidigung zog bis vor den Obersten Gerichtshof.

Wahl in Namibia: Erstmals Frau als Spitzenkandidatin der Swapo

Dakar/Windhuk - In Namibia werden am Mittwoch eine neue Staatsspitze und das Parlament gewählt. Für das Präsidentschaftsamt gelten die Kandidatin der Regierungspartei Swapo, Netumbo Nandi-Ndaitwah, sowie die Oppositionspolitiker Panduleni Itula und McHenry Venaani als vielversprechendste Bewerber. Nach dem plötzlichen Tod des Staatspräsidenten Hage Geingob im Februar ist der Posten momentan vakant.

UN: Rund 85.000 Frauen und Mädchen Opfer von Femiziden

Wien, Genf - Rund 85.000 Frauen und Mädchen sind laut UN im vergangenen Jahr Opfer von Femiziden geworden. Etwa 51.000 von ihnen - oder 60 Prozent - seien von Partnern oder Angehörigen getötet worden, erklärte das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung am Montag in Wien. Das bedeute, dass es alle zehn Minuten ein Todesopfer geschlechtsspezifischer Gewalt durch den Intimpartner oder ein anderes Familienmitglied gebe.

Kritik am "Black Friday" - Stopp von "Konsum-Wahnsinn" gefordert

Berlin - Die Deutsche Umwelthilfe hat ein Ende von Rabatt-Aktionstagen wie dem „Black Friday“ gefordert. Diese verschwendeten Ressourcen und seien klimaschädlich, erklärte Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Montag in Berlin. Sie forderte statt eines „Black Friday“ einen „Green Friday“ mit günstigen Angeboten zur Reparatur defekter Geräte.

Weltklimakonferenz: Gerade noch die Kurve gekriegt

Baku - Der ganz große Scherbenhaufen war es am Ende nicht, beim Weltklimagipfel in Baku. Doch einiges Porzellan dürfte bei den zähen und vor allem zum Schlussspurt chaotischen Verhandlungen doch zu Bruch gegangen sein.

Das zeigte sich im Schlussplenum in der Nacht auf Sonntag, kurz nachdem der wohl umstrittenste Beschluss mehr als 30 Stunden nach dem offiziellen Ende der Konferenz abgesegnet wurde: die Aufstockung der Klimahilfsgelder. Von einer „Beleidigung“ und einem „Witz“ sprach nur wenige Minuten nach dem Hammerschlag eine Delegierte aus Nigeria.

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