Seit zehn Jahren kämpft die österreichische Plattform stopFGM gegen weibliche Genitalverstümmelung. Seit ihrem Bestehen hat sie sich dafür eingesetzt, die mehr als 5000 Jahre alte Tradition zurückzudrängen. So ist die Sensibilisierung seit 2004 Teil der Hebammenausbildung der Stadt Wien, seit 2008 gibt es eine entsprechende Weiterbildung für Pädagoginnen und Pädagogen. 2006 wurde ein Imam gewonnen, der in öffentlichen Veranstaltungen erklärte, dass Genitalverstümmelung keine vom Koran gebotene religiöse Praxis sei. Laut Schätzungen sind 8000 Frauen und Mädchen in Österreich an ihren Genitalien verstümmelt.
Schon 2002 wurde die schwere Körperverletzung im österreichischen Strafgesetzbuch auf den Tatbestand der genitalen Verstümmelung erweitert. Die Furcht davor gilt auch als Asylgrund. Obwohl auch Eingriffe im Ausland an in Österreich lebenden Frauen unter Strafe stehen, hat es bislang keinen Strafprozess gegeben.
Die Plattform stopFGM (Female Genital Mutilation) wurde nach der Konferenz „Zero Tolerance to FGM“ im äthiopischen Addis Abeba ins Leben gerufen. Ihr gehören neben prominenten Einzelpersonen auch nichtstaatliche Organisationen wie FemSüd und der Verein Orientexpress an.
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