Kommunen wollen Entwicklungszusammenarbeit und Integrationsbemühungen besser miteinander verzahnen. Auf Initiative der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt wurde deshalb Anfang Mai in Frankfurt am Main ein Netzwerk Migration und Entwicklung gegründet. Es soll den Austausch von kommunalen Institutionen aus beiden Arbeitsfeldern und Organisationen der Zivilgesellschaft fördern. In vielen Kommunen laufen die Bemühungen zur Integration und die Nord-Süd-Kooperation nebeneinander her.
Migranten, die sich entwicklungspolitisch engagieren, sind besser in die deutsche Gesellschaft integriert. Dieser Zusammenhang wird in den Kommunen erst langsam bewusst. Städte wie Heidelberg sind Vorreiter bei der Verknüpfung von Migration und Entwicklung. Das Netzwerk ist nicht zuletzt das Ergebnis eines einsetzenden Perspektivwechsels in der Integrationsdebatte. Häufig wird der Schwerpunkt bei den Defiziten von Migranten gesehen, dabei sollte es mehr darum gehen, ihre Kompetenzen und Potenziale für die deutsche Gesellschaft und die Entwicklungszusammenarbeit fruchtbar zu machen. In der entwicklungspolitischen Debatte werden verstärkt die nutzbringenden Aspekte von Migration anerkannt. Das nächste Netzwerktreffen finden in einem halben Jahr statt.
(cm)
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